Stiftung Corona-Ausschuss (SCA)

Aufzug der rechten Verschwörungsszene in Frankfurt am 25. Juni 2022. © protest.foto südhessen

Die Stiftung Corona-Ausschuss (SCA) ist eine Initiative, die einen Untersuchungsausschuss imitiert, der die Folgen der staatlichen Corona-Maßnahmen aufarbeitet. Seit Sommer 2020 fanden 230 Sitzungen (Stand 26.12.2024) statt, auf denen »ExpertInnen« befragt wurden. Die Sitzungen werden als Livestream gesendet und sind über Video-Portale abrufbar.

Die SCA fungiert als eine Plattform zur Verbreitung von Verschwörungsmythen. Vielfach kommen bei ihr auch Personen zu Wort, die den menschengemachten Klimawandel leugnen und sich gegen Nachhaltigkeitspolitik aussprechen. Häufig treten dort PolitikerInnen der AfD und der Partei DieBasis auf. Zu den Gästen zählt u.a. auch der extrem rechte polnische Parlamentarier Grzegorz Braun, der durch antisemitische Ausfälle international bekannt wurde. Weitere GesprächspartnerInnen kommen von rechten alternativen Medien und aus dem Spektrum von Esoterik und Alternativmedizin.

In vielen Sitzungen sind AnwältInnen eingeladen, denen die Auftritte offensichtlich zur Anwerbung von neuen Mandaten dienen. Aus dem Rhein-Main-Gebiet waren bei der SCA zu Gast: Die AnwältInnen Christiane Ringeisen, David Jungbluth, Holger Fischer und Frank Großenbach, zudem Jürgen Manneck, Björn Gschwendtner, der Mediziner Jörg Spitz und der Journalist Oliver Signus

Die SCA war im Sommer 2020 von der Berliner Rechtsanwältin Viviane Fischer und dem Göttinger Rechtsanwalt Rainer Füllmich gegründet worden. 2022 wurde Füllmich vorgeworfen, knapp eine Million Euro Spendengelder an die SCA veruntreut zu haben. Seit Januar 2024 läuft gegen ihn der Prozess.

aktualisiert 26.12.2024

siehe auch Psiram: Stiftung Corona-Ausschuss