Tsomakaeva, Stephanie

Stephanie Tsomakaeva auf einem Aufzug von Rhein-Main-steht-auf am 31. Dezember 2023 in Aschaffenburg. © ASVI

Stephanie Tsomakaeva aus Langen (Hessen) ist seit Beginn der Pandemie eine rührige Aktivistin der Corona-Proteste. Sie ist eine Selbstdarstellerin, die sich seit vielen Jahren politisch zu profilieren versucht. Um sie herum besteht ein verwirrendes, sich ständig veränderndes Geflecht von Initiativen und Vereinen. Sie ist Vorsitzende des Vereins Bündnis 21, der in der Szene als Pinkwesten auftritt und eine führende Person der Initiative Deutschland steht auf – Neustart Demokratie.

Tsomakaeva zählt zur Gründungsgeneration der AfD, aus der sie laut eigener Angabe »nach dem ersten Rechtsruck 2015« austrat. Danach schloss sie sich der (bis 2023 bestehenden) Partei Liberal Konservative Reformer (LKR) des ehemaligen AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke an und war zeitweise stellvertretende LKR-Bundesvorsitzende. Auch ist sie Landesbeauftragte Hessen im Bundesverband Deutscher Mittelstandsunternehmen, wo neben ihr weitere Personen der LKR aktiv sind. Im März 2020 trat sie als unabhängige Kandidatin zur Bürgermeisterwahl in Langen an und erreichte 2,1 Prozent der Stimmen.

Tsomakaeva vertritt marktradikale und proprietaristische Positionen. Im Unterschied zu vielen VerschwörungsideologInnen warnte sie in einer Rede auf dem Forum Aufstehen im Mai 2022 davor, alle Dinge so zu sehen, dass diese von »allen möglichen Hintermännern geleitet würden«, denn »dann können wir nichts machen, dann können wir nach Hause gehen«. Dennoch tritt sie überregional als Rednerin und Organisatorin auf bzw. von Veranstaltungen der rechten Verschwörungsszene in Erscheinung.