Rechte Verschwörungsszene

Der Verkaufsstand beim Aufzug der rechten Verschwörungsszene am 27. April 2024 spiegelt deren Themen: Gegen Die Grünen, LGBTQ-Feindlichkeit (»Stolz statt Proud«), Pro Putin, Pro Bargeld und Pro Assange, Symbolik der Reichsbürger (1871), Leugnung des menschengemachten Klimawandels und mehr. Das Schlumpf-Motiv »Heimat« wird im Spektrum der AfD verbreitet. © Yağmur Ekim Çay

Als rechte Verschwörungsszene, rechte Verschwörungsbewegung oder rechtes Verschwörungsmilieu bezeichnen wir das Spektrum der Personen, die eine Verschwörungsmentalität und eine geteilte Identität als »Freiheitsbewegung« und »Wahrheitsbewegung« verbindet. Die Angehörigen der Szene organisieren sich in analogen und virtuellen Gruppen und Plattformen und verfügen über ein eigenes Netzwerk »alternativer Medien«. Mit den Corona-Protesten Anfang 2020 bildete sich eine Bewegung heraus, die sich beständig weitere Themen erschließt und in komplexe Verschwörungserzählungen einpasst.

Wir benennen diese Verschwörungsszene als rechts, weil sie von rechten Inhalten geprägt ist. Dazu zählen unter anderem Biologismus, Sozialdarwinismus, Antisemitismus, Wissenschaftsleugnung und auch die häufig geäußerte Feindschaft gegen Gleichstellungs-Politik. Die dort vorherrschende Position zum Ukraine-Krieg ist nationalistisch, da sie »deutsche Interessen« zur Handlungsmaxime erklärt.

Eine Trennung der rechten Verschwörungsszene zu anderen rechten Szenen ist oft nur schwer möglich, da die Szenen immer stärker ineinander fließen. 

Diese Bewegung schließt auch Personen und Gruppen ein, die ihrer eigenen Meinung nach antifaschistisch oder links sind. Wenn diese Verschwörungsmythen teilen, Fake-News verbreiten, an Szene-Demonstrationen teilnehmen und in rechten alternativen Medien auftreten oder dort publizieren, dann sind auch sie integraler Teil dieser rechten Bewegung und als solcher zu benennen.