Alternative Medien

Teilnehmende einer verschwörungsideologischen Kundgebung am 11. April 2021 in Frankfurt. © P. Jülich

Verschwörungsgläubige Menschen sehen sich oft einer Verschwörung von »Systemmedien« ausgesetzt. Diese würden staatliche Narrative verbreiten und die Bevölkerung manipulieren. Berichterstattung ist in ihrem Verständnis unabhängig, wenn sie die eigene Meinung bestätigt und den Konsens ihrer Szene spiegelt. Entsprechend gilt als angeblich unabhängiges Medium auch der Fernsehsender Russia Today (RT), der vom russischen Staat finanziert wird. Die rechten alternativen Medien bilden ein Zitierkartell, in dem beständig aufeinander querverwiesen wird. Damit wird der Eindruck der Seriosität und Belegbarkeit der Informationen erweckt.

Begrifflich zählen zu den alternativen Medien jene Medien, die Gegenöffentlichkeit zum medialen Mainstream schaffen. Der Kommunikationswissenschaftler Wolfgang Schweiger beschreibt sie als Portale, »die keine Anbindung zu klassischen Medienorganisationen haben, nicht nach klassischen journalistischen oder medienethischen Standards arbeiten und schwerpunktmässig meinungsbetonte Berichterstattung zu aktuellen Ereignissen produzieren.« Der Begriff ist also nicht auf rechte Medien ausgelegt.

Medien, auf die sich die rechte Verschwörungsszene bezieht, sind im Rhein-Main-Gebiet u.a. Manov»a News (ehemals Rubikon), die Klartext-Bürgerzeitung, das Videoportal Die entfesselte Kamera aus Miltenberg oder das rechtslibertäre Magazin Tichys Einblick aus Eschborn. Darüber hinaus gibt es in der Region etliche Videokanäle und Nachrichtenblogs von Szene-Angehörigen, die oft tagesaktuell kommentieren und berichten.