Crash-Propheten

In der rechten Verschwörungsszene blüht das Geschäft mit der Angst. Angebote im Shop von AUF1.

Als »Crash-Propheten«, auch Krisenpropheten, wird ein Kreis von Geschäftemacher*innen bezeichnet, die einen baldigen wirtschaftlichen Zusammenbruch in Deutschland voraussagen, um aus der Verunsicherung der Menschen Kapital zu schlagen. Sie vertreten in der Regel eine marktradikale, rechtslibertäre Ideologie, einige von ihnen stehen der AfD nahe. Beispiele sind Max Otte (ehemaliger Vorsitzender der WerteUnion), Thorsten Schulte und Markus Krall.

Rechte Crash-Prophet*innen (tatsächlich treten als solche nur sehr wenig Frauen in Erscheinung) gelten in der rechten Verschwörungsszene als Finanzexpert*innen, sie werden dort häufig zitiert und zu Vorträgen gebucht. Auch halten sie auf Aufzügen der Szene Reden. Etliche von ihnen bauen aktuelle Verschwörungsmythen (Great Reset, Neue Weltordnung, Bargeldabschaffung, »Klimalüge«, Corona-»Plandemie«) in ihre dystopischen Erzählungen ein.

Ihre Argumentation ist darauf aufgebaut, dass der Finanz-Crash zum Verlust von Eigentum und Ersparnissen führen würde. Verantwortlich dafür seien staatliche Eingriffe in den freien Markt, die europäische Währungspolitik sowie zu hohe Belastungen durch Steuern, Sozialabgaben und Klimaschutzmaßnahmen. Dies alles wird mit sozialistischer Planwirtschaft und Diktatur gleichgesetzt. Ihre Untergangsszenarien verbinden sie stets mit Tipps für angeblich krisenfeste Investments, vornehmlich in Edelmetall, Devisen und Rüstungsunternehmen. Etliche von ihnen sind selbst im Edelmetall-Handel aktiv und/oder geben  »Ratgeber« über entsprechende Geldanlagen heraus.