Klimalüge, Klima­hysterie, Klimawahn

Demonstration der Bürgerinitiative Franken am 03. Oktober 2023. © Bewegungsmelder

Die Leugnung oder Verharmlosung des (menschengemachten) Klimawandels ist seit Frühjahr 2023 eines der Hauptthemen der rechten Verschwörungsszene. »Klimalüge«, »Klimahysterie« und »Klimawahn« sind Schlagworte ihrer Propaganda. In Reden auf Aufzügen der Szene werden immer wieder die Fridays-for-Future-Bewegung und die Aktionen der »Letzten Generation« angefeindet. Die Protagonist*innen der Klimawandel-Leugnung und -Verschwörung vertreten häufig eine proprietaristische Ideologie.

Der in der Szene vorherrschende gesellschaftsfeindliche Freiheits-Gedanke meint, den eigenen Lebensstil und die eigenen Konsumgewohnheiten uneingeschränkt beizubehalten und keine Verantwortung für die Folgen dieses Handelns zu übernehmen. Transparente wie »Der ›Klimaschutz‹ geht uns am Arsch vorbei! Wir wollen Wohlstand!« (gezeigt 2023 in Frankfurt und Aschaffenburg) bringen diese Haltung auf den Punkt. 

Da jedoch so viele Wissenschaftler*innen und Klimainstitute den menschengemachten Klimawandel als Tatsache belegen und vor den verheerenden Folgen warnen, muss es demzufolge eine Verschwörung mächtiger Kreise geben, die all diese Personen und Organisationen zu ihren Werkzeugen gemacht haben. Diese Erzählung ist in den Verschwörungs-Komplex der »Neuen Weltordnung« eingebunden. Einschränkende Maßnahmen für den Klimaschutz werden als »Ökodiktatur«, »Klimasozialismus« und »Klima-Extremismus« diffamiert. Der hessische AfD-Vorsitzende Andreas Lichert schwadronierte im Mai 2022 darüber, dass die Klimapolitik von einer »internationalen Hochfinanz « bestimmt werde.