Great Reset

Teilnehmer eines »Sternmarsch« der rechten Verschwörungsszene in Mainz am 25. März 2023. © Protest.Foto Südhessen

Das Schlagwort »The Great Reset« steht für eine antisemitisch aufgeladene Verschwörungserzählung der Rechten, wonach eine »globalistische Elite« die Krise der Corona-Pandemie planvoll ausnutzen würde um eine totalitäre Weltregierung zu installieren. In vielen Reden, Transparenten und Flugblättern auf Aufzügen der Szene wird auf den angeblichen »Great Reset« Bezug genommen.

Als Drahtzieher werden das Weltwirtschaftsforum (WEF) und dessen Direktor Klaus Schwab ausgemacht. Schwab wird fälschlicherweise der Satz »Du wirst nichts besitzen und du wirst glücklich sein« zugeschrieben, der belegen soll, dass der »Great Reset« die Abschaffung des Privateigentums und die Einführung sozialistischer Planwirtschaft vorsehen würde.

Tatsächlich ist »The Great Reset« eine Initiative des WEF. Im Juli 2020 gab Schwab das Buch »Covid-19: The Great Reset« heraus. Dieses plädiert vordergründig für Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit, ist jedoch mitnichten antikapitalistisch zu lesen, sondern als Bemühen, den Kapitalismus vor dem Hintergrund von Pandemien und Klimazerstörung neu auszurichten und »zukunftsfähig« zu machen.

Im rechten Verschwörungsdenken ist der »Great Reset« der zentrale Baustein des Plans zur Errichtung einer Neuen Weltordnung. Nahezu alle kursierenden Erzählungen werden in den angeblichen Plan des »Great Reset« eingefügt: Die angebliche »Plandemie«, einhergehend mit der Entrechtung der Bevölkerung durch Corona-Maßnahmen, die angeblich geplante Abschaffung des Bargeldes und auch der rassistische Mythos vom Großen Austausch.