Bargeldabschaffung

Teilnehmerin an einem Aufzug der rechten Verschwörungsszene in Frankfurt am 31. Juli 2023. © ASVI

Die Warnung vor einer geplanten Abschaffung des Bargeldes und dessen Ersetzung durch digitale Zahlungsmittel nimmt seit 2022 in der rechten Verschwörungsszene breiten Raum ein. In Frankfurt steuerten die Aufzüge der Freiheitsfreunde Frankfurt in einzelnen Fällen die Europäische Zentralbank an, um dort den Erhalt des Bargeldes zu fordern.

Rechte ProtagonistInnen des Bargeld-Erhalts greifen dabei eine Kritik auf, die von vielen Menschen geteilt wird, bspw. dass der bargeldlose Zahlungsverkehr Staat und Wirtschaft mehr Möglichkeiten schafft, Bürger*innen zu überwachen und deren Konsumverhalten zu beeinflussen. Doch flechten sie das Thema in die übergeordneten Verschwörungserzählungen vom »Great Reset« und der angeblich geplanten »Neuen Weltordnung« ein. 

Ein Lautsprecher der Kampagne Pro Bargeld ist der der Edelmetall-Händler und Crash-Prophet Thorsten Schulte, der zugleich Vorsitzender des Vereins Pro Bargeld – Pro Freiheit e.V. ist. Schulte trat etliche Male auf verschwörungsideologischen Demonstrationen im Rhein-Main-Gebiet auf. Für ihn ist es Teil seines Geschäftsmodells: Er warnt vor einer schleichenden Enteignung und Verarmung durch die angeblich bevorstehende Bargeldabschaffung und empfiehlt Edelmetall als sichere Geldanlage.

Schon 2016 veranstaltete Pro Bargeld – Pro Freiheit zwei Kundgebungen in Frankfurt, an der zweiten am 22. Oktober 2016 nahmen knapp 200 Personen teil. Neben Schulte sprachen die ehemaligen AfD-FunktionärInnen Dagmar Metzger und Joachim Starbatty sowie Max Otte, der spätere Vorsitzende der WerteUnion.