Neue Weltordnung (NWO)

Teilnehmer am »Million March« am 25. Juni 2022 in Frankfurt. © ASVI

Die »Neue Weltordnung« / »New World Order« (kurz NWO) ist ein übergeordneter Verschwörungsmythos. Sie bildet das »Dach« vieler einzelner Erzählungen, die in der rechten Verschwörungsszene kursieren. Demnach strebe eine »globalistische Elite« eine totalitäre Weltregierung an. Ihr Ziel sei die Abschaffung jeglicher Freiheitsrechte sowie die Steuerung der Gedanken, um die Menschen einer umfassenden Kontrolle zu unterwerfen. Zu ihrer Durchsetzung würden die Medien gleichgeschaltet, das Bargeld abgeschafft, eine Agenda des »Transhumanismus« entworfen sowie Kriege (zum Beispiel in der Ukraine) und Pandemien (»Plandemie«) inszeniert.

In Bezug auf den Roman »1984« von George Orwell wird eine technokratische Diktatur beschworen. Die besondere Funktion dieser Erzählung besteht in der Eingliederung sämtlicher gesellschaftlicher Ereignisse und Akteur*innen in den »Plan der NWO«, der keinerlei Abweichung zulasse. Der Erzählstrang folgt dem typischen populistischen Muster von Gut und Böse: die angebliche Elite wird als kosmopolitisch (daher heimatlos) und geldgierig charakterisiert. »Die Deutschen« werden demgegenüber stets als betrogenes und »unterdrücktes Volk« dargestellt. Politiker*innen der »etablierten Parteien« wiederum seien lediglich Marionetten dieser dunklen Mächte. 

Dieses Narrativ ist in hohem Maße anschlussfähig an Antisemitismus. Wenn die ausgemachte Elite mit jüdisch gedachten Figuren wie Rothschild oder George Soros verbunden wird, liegt unmissverständlich eine Fortschreibung des Mythos der »jüdischen Weltverschwörung« vor.