Technokratische Diktatur

Im Plakat der Gruppe Widerstand 4.0 sind das Pentagram und das »Allsehende Auge« (Pyramide mit Auge) zu erkennen. Das Pentagram gilt im Allgemeinen als okkultes Symbol, das »Allsehende Auge« hat christliche und freimaurerische Hintergründe, wird jedoch häufig als jüdisches Symbol angesehen. © ASVI

Unter dem Begriff »Technokratische Diktatur« werden in der rechten Verschwörungsszene Erzählungen gefasst, welche die aktuellen technologischen Umwälzungen in gängige Verschwörungstheorien einbetten und als finstere Machenschaften einer »globalen Elite« darstellen.

Nach dieser Auffassung dienen technische Neuerungen im Gleichschritt mit der Abschaffung des Bargeldes oder dem Ausbaus des 5G-Netzes letztendlich der Umsetzung von Vorhaben wie dem »Great Reset«, der »Agenda 2030« und der »Neuen Weltordnung«. In Anlehnung an das Werk »1984« von George Orwell wird typischerweise eine technokratische Dystopie gezeichnet, in welcher die unterworfenen Massen von Algorithmen gesteuert würden. Jegliche Form von Widerstand sowie bisweilen sogar ein freier Wille wird ausgeschlossen, da aufgrund der allumfassenden Überwachung keinerlei Raum mehr für selbstbestimmte und private Handlungen vorhanden sei. In Übereinstimmung mit der Annahme totaler Kontrolle finden sich auch häufig Bezüge auf den »Transhumanismus«. Nicht selten wird diese Prognose auch als »technokratischer Faschismus« oder »digitale Sklaverei« beschrieben. Als Verweis dient üblicherweise das autoritäre Social-Credit-System in China.

Derartige Erzählungen bieten die Möglichkeit, bereits vorhandene Verschwörungstheorien upzudaten und neue Bezüge herzustellen. Dabei wird der Fokus ausschließlich auf die ausgemachten Sündenböcke und ihre vermeintlichen Pläne und Ziele gelegt. Eine fundierte, notwendige Kritik an der stetigen Ausweitung der Überwachungstechnologie und umfassender Datenerfassung findet nicht statt.