Chemtrails

Schmiererei in Aschaffenburg im Mai 2022. Die Schreibweise »Wettermanipula zion« deutet unzweifelhaft auf einen antisemitischen Hintergrund hin. © Rhein-Main Rechtsaußen

»Chemtrail« ist eine Wortschöpfung aus »Chemical« und »Condensation Trail« (Kondensstreifen). Dahinter steht der Glaube, dass Flugzeuge Kondensstreifen hinterlassen, in denen Chemikalien oder Nano-Chips enthalten seien. Mit diesen würden Menschen manipuliert und letztendlich das Weltgeschehen beeinflusst. Der Glaube an »Chemtrails« geht in der Regel mit der Überzeugung einher, dass es eine geheime Elite gebe, die mit dieser Methode ihren Plan einer »Neuen Weltordnung« umsetzen würde.

Ein führender Protagonist der »Chemtrail«-Verschwörung ist Dominik Storr aus Bayern, der behauptet, dass das wirtschaftliche Weltgeschehen von einem »khasarischen Judentum« gelenkt würde.

Der »Chemtrail«-Mythos wird im Rhein-Main-Gebiet von etlichen Personen der rechten Verschwörungsszene vertreten. Das zeigt die Kommunikation in den Messenger-Diensten und Sozialen Netzwerken der einschlägigen Gruppen, wo immer wieder auf »Chemtrails« verwiesen wird. Warnungen vor »Chemtrails« finden sich beispielsweise in Aussagen der »Geistheilerin« Anne Hübner, der DieBasis-Politikerin Eva Rosen und im Video-Podcast Rhein-Main Gedanken.

Im Jahr 2016 stellte Wolfgang Hübner, damaliger Fraktionschef der rechten Bürger Für Frankfurt (BFF) im Frankfurter Römer, eine Anfrage an den Magistrat zum Thema »Chemtrails«. Hübner bezog sich auf angebliche Bürgerberichte, wonach auch über Frankfurt »von Sprühflugzeugen Chemtrails versprüht« worden seien und er wollte wissen, warum dies passiere und welche Substanzen dabei verwendet würden. Hübner ist u.a. Autor der Klartext-Bürgerzeitung.