Querdenken69

Ines Wirth und Bruno Ramge (beide aus Nidda, Wetteraukreis) treten häufig als Querdenken69 auf. Hier bei einem Aufzug der Freiheitsfreunde Frankfurt am 3. Juni 2023. © ASVI

Querdenken69 war von Sommer 2020 bis Herbst 2021 eine führende Gruppe der Frankfurter Corona-Proteste. Sie ist eine Filiale des Querdenken-Unternehmens, das zentral aus Stuttgart gesteuert wurde. So musste beispielsweise die Frankfurter Gruppe ihre Erlöse auf dem Verkauf des Querdenken69-Merchandise nach Stuttgart abführen.

Querdenken69 verfolgte in den Frankfurter Corona-Protesten das Konzept, im Abstand von einigen Wochen aufwändige, größere Events durchzuführen.

Da viele ProtagonistInnen der Frankfurter Corona-Proteste am Erfolg der Marke Querdenken teilhaben und dort mitbestimmen wollten, gab es von Anfang an Konkurrenzen. Es stritten sich bspw. der »linke« Gundolf Hambrock und der »neoliberale« Frank Müller (Frankfurt). Als Führungs-Duo traten schließlich Joël Roux und Malin Joy Singh auf. Beide kommen aus Frankfurt. Roux gehört dem rechtslibertären Spektrum an. Singh verstand sich zu Beginn der Corona-Proteste als politisch links und war in einer Solidaritätsgruppe für Julian Assange aktiv. Schon im Herbst 2020 vertrat sie jedoch Reichsbürger-Ansichten.

Als Querdenken Ende 2021 in die Krise kam, traf das auch die Frankfurter Struktur. Zudem hatten antifaschistische Outings Roux und Singh zugesetzt, sie zogen sich – zumindest aus der ersten Reihe – zurück. Als Vertreter von Querdenken69 treten aktuell v.a. Achim Weinacker aus Frankfurt sowie Bruno Ramge und Ines Wirth aus Nidda (Wetteraukreis) auf.. Doch wenn Kleidung von Querdenken69 heute auf den hiesigen Aufzügen getragen wird, so ist dies kaum noch ein Ausdruck organisatorischer Zugehörigkeit.

überarbeitet: 06.09.2024