Hambrock, Gundolf

Gundolf Hambrock als Redner auf einem Aufzug der rechten Verschwörungsszene am 12. November 2022 in Frankfurt. © dokunetzwerk rhein-main

Der ehemalige Berufsschullehrer Gundolf Hambrock aus Frankfurt-Ginnheim war Jahrzehnte lang in der linken Szene in Frankfurt aktiv. Er exponierte sich in der Mahnwachen-Bewegung 2014 und 2015 und schwang sich 2020 zu Beginn der Pandemie zu einem Wortführer der Frankfurter Corona-Proteste auf.

In der Linken personifizierten Hambrock und seine Partnerin Regina Stöber die Gruppe No to Nato, die strikt antiamerikanische Positionen einnahm, Verschwörungsmythen verbreitete und weitgehend gemieden wurde. Bei den Corona-Protesten fanden beide neues Publikum für ihre Agitation. Schon im Frühjahr 2020 warnte Hambrock als Sprecher der Initiative Stopp 5G Frankfurt in Reden vor einer »Neuen Weltordnung«, die dadurch umgesetzt würde, dass alle Menschen nach einem Plan von Bill Gates gechippt werden würden.

Hambrock und Stöber sind in der rechten Verschwörungsszene weitgehend isoliert, Veranstaltungen ihrer Gruppe Widerstand 4.0 erfahren kaum Resonanz. Doch gelingt es beiden immer wieder, auch auf größeren Aufzügen Reden zu halten.

Am 26. Februar 2023 sprach Hambrock auf der von rechten Gruppen organisierten Demonstration »Ami Go Home« in Ramstein. In seiner Rede schlug er den Bogen von den Corona-Impfungen zum Ukraine-Krieg, den er einen »Krieg gegen Russland« nannte. Seinen Worten nach stünde alles im Plan einer kleinen Gruppe, die »sich über den Naturgesetzen wähnen« würde. Diese strebe eine neue Weltordnung an und wolle die Bevölkerung dadurch reduzieren, in dem sie »uns wegimpfen« und »in Kriege treiben« würden.