Assange, Julian

Aufzug der rechten Verschwörungsszene am 25. März 2023 in Mainz. © Protest.foto Südhessen

Der australische Journalist Julian Assange, Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, erfährt in der rechten Verschwörungsszene ungeteilte Zustimmung und dient vielen Anhänger*innen der Szene als eine Projektionsfläche für antiamerikanische Ressentiments. Er ist in den USA wegen der Veröffentlichung geheimer Regierungsdokumente angeklagt und sitzt seit Jahren in Großbritannien in Auslieferungshaft.

Assange ist politisch dem rechtslibertären Spektrum zuzuordnen. 2013 bekundete er Sympathien für Personen der rechten US-amerikanischen Tea Party, im selben Jahr sprach er sich bei den Wahlen für den australischen Senat für die extrem rechte Australia First Party aus. Im US-Wahlkampf 2016 agierte er auf der Seite von Donald Trump. Wikileaks veröffentlichte damals interne E-Mails der Demokratischen Partei, um gezielt den Demokraten zu schaden. Dazu hatte es Absprachen zwischen Wikileaks und Trumps Sohn Donald Trump jr. gegeben.

Seit September 2017 befindet im Profil der Defend Assange Campaign auf X (ehem. Twitter) ein Tweet über einen angeblichen Bevölkerungsaustausch in Europa. Dort heißt es: »Capitalism+atheism+feminism = sterility = migration. EU birthrate = 1.6. Replacement = 2.1.« Die Defend Assange Campaign ist das Sprachrohr von Julian Assange.

Viele seiner Anhänger*innen organisieren sich in der Kampagne Free Assange, die Informationsstände und andere Aktionen für seine Freilassung durchführt. Zwischen der Kampagne und dem Spektrum von Querdenken und der Freiheitsfreunde Frankfurt besteht eine signifikante Schnittmenge.