Free Assange

Informationsstand von FreeAssange Frankfurt am Main 2022 in Frankfurt. Das Motiv »9 11 selbst gemacht« auf dem Shirt von Wilhelm Schulze-Barantin bezieht sich auf einen gleichnamigen Song der Band Die Bandbreite, in dem die Anschläge von 9/11 als »Inside Job« dargestellt werden. Bildmitte: Alexandra Lohr, mit rosa Hemd: Olav Müller. Quelle: Facebook

Die rechte Verschwörungsszene vereinnahmt den Wikileaks-Gründer Julian Assange und stilisiert ihn zu einem Kämpfer für Wahrheit und Meinungsfreiheit – und gegen den Feind USA. So ist die Unterstützung von Assange, der aufgrund skandalöser juristischer Verfolgung in britischer Haft sitzt und seine Auslieferung in die USA befürchten muss, für viele Unterstützende eine Projektionsfläche antiamerikanischer Ressentiments.

Der Kreis der Freiheitsfreunde Frankfurt führte unter dem Label »Free Assange« im Februar 2024 Kundgebungen durch, auf denen u.a. Achim Weinacker sprach. Ein weiterer Protagonist der Kampagne »Free Assange« ist der Offenbacher Olav Müller.

Anhänger*innen von Assange organisieren sich seit 2019 in der Gruppe Free Assange Frankfurt am Main. Diese ist gleichermaßen mit sich links verstehenden Gruppen (z.B. Freidenkern) und der rechten Verschwörungsszene verbunden. Bereits die Corona-Proteste in Frankfurt im Frühjahr 2020 waren maßgeblich von Personen dieser Gruppe getragen worden. Treibende Kraft von Free Assange Frankfurt am Main ist Alexandra Lohr aus Frankfurt. Zusammen mit dem Gruppenaktivisten Moritz Lapke trat sie im Februar 2024 im verschwörungsideologischen Podcast Rhein-Main Gedanken auf.

Unter seinen Anhänger*innen erfährt das politische Wirken von Assange keine Kritik. Es bleibt dort ausgeklammert, dass Assange einem rechtslibertären Spektrum zuzuordnen ist, dass er in der Vergangenheit Sympathien für rechte und extrem rechte Gruppen bekundete und 2016 zugunsten von Donald Trump in den US-amerikanischen Wahlkampf eingegriff.