Stiftung Corona-Ausschuss (SCA)

Aufzug der rechten Verschwörungsszene in Frankfurt am 25. Juni 2022. © protest.foto südhessen

Die Initiative Stiftung Corona-Ausschuss (SCA) entstand 2020 in den Corona-Protesten. Sie imitiert einen Untersuchungsausschuss, der die Folgen der staatlichen Corona-Maßnahmen aufarbeitet. Seit Juli 2020 führte sie bislang 245 mehrstündige »Sitzungen« durch, auf denen »ExpertInnen« befragt wurden. Diese werden als Livestream gesendet und sind über Video-Portale abrufbar.

Die SCA fungiert als Plattform zur Verbreitung von Desinformationen und Verschwörungsmythen. So sind vielfach Personen eingeladen, die die Fakten des Klimawandels leugnen und sich gegen Nachhaltigkeitspolitik aussprechen.

In den SCA-Sendungen werben Personen von rechten alternativen Medien, aus dem Spektrum von Esoterik und Alternativmedizin sowie Crash-Propheten, »Wirtschaftsexpertinnen« und »Coaches« für ihre Projekte und Produkte. Oft treten AnwältInnen auf, so z.B. Christiane Ringeisen, David Jungbluth, Holger Fischer und Frank Großenbach. Weitere Gäste aus dem Rhein-Main-Gebiet waren bisher Stephanie Tsomakaeva, Jürgen Manneck, Björn Gschwendtner, Jörg Spitz, Torsten Miertsch, Carsten Stehlik, Oliver Signus.

GesprächspartnerInnen der SCA kommen häufig aus den Reihen der AfD und der Partei DieBasis. Zu den Gästen zählt u.a. auch der extrem rechte polnische Parlamentarier Grzegorz Braun, der durch antisemitische Ausfälle international bekannt wurde.

Gegründet wurde die SCA von der Berliner Rechtsanwältin Viviane Fischer und dem Göttinger Rechtsanwalt Rainer Füllmich. Gegen Füllmich läuft seit Januar 2024 ein Strafprozess, da er knapp eine Million Euro Spendengelder der SCA veruntreut haben soll.

aktualisiert 10.06.2024

siehe auch: David Jungbluth (Foto), Psiram: Stiftung Corona-Ausschuss