Freidenker

Informationsstand der Freidenker vor der Offenbacher Stadthalle am 15. Mai 2024 bei einem Vortrag von Daniele Ganser. Mit Hut: Der Liedermacher »Ernesto Schwarz«. Am Mikrofon (Bildmitte) beschimpft Gundolf Hambrock von der Gruppe Widerstand 4.0 den antifaschistischen Gegenprotest (im Hintergrund, andere Straßenseite).© ASVI

Die Freidenker entstanden aus einer linken Geschichte heraus und bilden seit Jahren eine Schnittstelle von linken und rechten Positionen und Strukturen. Sie polarisieren bei jedem sich bietenden Thema aggressiv gegen das Feindbild USA-NATO und verteidigen selbst das syrische Assad-Regime gegen westliche »imperialistische Aggressoren«.

Die Freidenker sind fest in die Friedensbewegung integriert. Politische Partner, mit denen sie in der Region gemeinsame Veranstaltungen durchführten, sind u.a. die Initiative Free Assange, die Freie Linke und die Partei DieBasis. Auch ist der DFV dem verschwörungsideologischen Netzwerk FreiEinig – Hambacher Bund angeschlossen.

Freidenker, die von sich nur in der männlichen Form reden und schreiben, verbreiten Verschwörungsmythen u.a. zu 9/11 und beteiligten sich an den Corona-Protesten. Für sie war die Corona-Krise künstlich erzeugt und politisch gewollt. Sie stellen sich demonstrativ auf die Seite des Verschwörungsideologen Daniele Ganser und bezeichnen dessen Kritiker*innen als »Mundtodmacher«, die »ungehemmt die CIA-Sprache« sprechen würden.

Der Deutsche Freidenker-Verband (DFV) unterhält Landesverbände und Ortsgruppen in ganz Deutschland. Gehörten ihm noch 2003 ca. 3.000 Personen an, so dürfte die Mitgliederanzahl 2024 auf wenige hundert gesunken sein. Hiesige Wortführer sind Sebastian Bahlo, Wilhelm Schulze-Barantin, Klaus Hartmann und Wolfgang Schürer. Im Februar 2023 forderte Schürer in einer Rede in Frankfurt ein Bündnis von »ganz Linken« bis »ganz Rechten« zur Unterstützung russischer Politik im Krieg gegen die Ukraine.

Siehe auch: Anbiedern an den rechten Zeitgeist, 18.05.2024

überarbeitet 13.11.2024