Freidenker

Informationsstand der Freidenker vor der Offenbacher Stadthalle am 15. Mai 2024 bei einem Vortrag von Daniele Ganser. Am Mikrofon (Bildmitte) ist Gundolf Hambrock von der Gruppe Widerstand 4.0 und beschimpft den antifaschistischen Gegenprotest (im Hintergrund, andere Straßenseite). © ASVI

Die Freidenker sind im Milieu einer »nationalen« und autoritären Linken verhaftet. Sie bilden seit Jahren eine auffällige Schnittstelle zu rechten Positionen und Strukturen. Der Deutsche Freidenker-Verband (DFV) unterhält Landesverbände und Ortsgruppen in ganz Deutschland. Gehörten ihm noch 2003 ca. 3.000 Personen an, so dürfte die Mitgliederanzahl 2023 – auch als Resultat von Abspaltungen – auf wenige hundert gesunken sein.

Freidenker, die von sich stets nur in der männlichen Form reden und schreiben, verbreiten Verschwörungsmythen zu 9/11 und beteiligen sich seit 2020 an den Corona-Protesten. Für sie ist die Corona-Krise künstlich erzeugt und politisch gewollt. Sie polarisieren aggressiv gegen das Feindbild USA-NATO und verteidigen selbst das syrische Assad-Regime gegen westliche »imperialistische Aggressoren«. Die Freidenker stellen sich demonstrativ auf die Seite des Verschwörungsideologen Daniele Ganser und bezeichnen dessen Kritiker*innen als »obskure Gruppen« und »Mundtodmacher«, die »ungehemmt die CIA-Sprache« sprechen würden.

Hiesige Wortführer sind Sebastian Bahlo und Wilhelm Schulze-Barantin aus Frankfurt sowie Klaus Hartmann und Wolfgang Schürer aus Offenbach. Im Februar 2023 forderte Schürer in einer Rede ein Bündnis von »ganz Linken« bis »ganz Rechten« zur Unterstützung russischer Politik im Krieg gegen die Ukraine.

Die Freidenker sind fest in die Friedensbewegung integriert. Politische Partner, mit denen sie in der Region gemeinsame Veranstaltungen durchführten, sind u.a. die Initiative Free Assange, die Freie Linke und die Partei DieBasis.