Freie Linke (FL), Freie Linke Zukunft (FLZ)

Ein »freier Linker« auf dem »Million March« in Frankfurt am 22. Oktober 2022. © Protest.foto Südhessen

Die Freie Linke (FL) gründete sich Ende 2020 als Teil der »Widerstandsbewegung gegen die Corona-Maßnahmen«. Sie verbreitet Verschwörungserzählungen zum Thema Corona. Zum Beispiel sieht sie »hinter dem Corona-Regime das Machtkartell der Globalisten«. Die rechten Inhalte und die massive Präsenz rechter Gruppen in dieser Bewegung werden von der FL negiert oder als »einzelne Instrumentalisierungsversuche und Trittbrettfahrer« verharmlost. Eine große Nähe besteht zu den Freidenkern.

Das Symbol der FL, eine rote oder schwarze Fahne mit einem gelb eingefassten roten Stern, ist bundesweit auf verschwörungsideologischen Aufzügen zu sehen. Meist treten darunter Einzelpersonen oder kleine Gruppen auf. Etliche Angehörige der FL sind Selbstdarsteller*innen, die sich wenig an Organisationsprozessen beteiligen und die Freie Linke als ihr Label nutzen, w.z.B. die Frankfurter Jürgen Manneck und Jan Veil.

Mit Beginn des Krieges gegen die Ukraine verbreitet die FL das Narrativ der russischen Politik. So verlas Veil auf einer Demonstration der rechten Verschwörungsszene am 17. Dezember 2022 in Berlin einen Text der Freien Linken Südhessen, in dem es heißt, dass Russland den Krieg als »Abwehr eines seine Existenz gefährdenden seit Jahrzehnten betriebenen Einkreisungs-, Zurückdrängungs und zugleich Feindbildungsprozesses« sehe.

Ende 2021 entstand als Abspaltung der FL die Gruppe Freie Linke Zukunft. Diese verbreitet den Chemtrail-Mythos und sieht Corona-Politik, Klimaschutzpolitik sowie der Krieg gegen die Ukraine als bloße Instrumente des »Klassenkampfs der Herrschenden«.

siehe auch: Sonstige (ehemalige) Linke, in: Die Corona-Rechten im Jahr 2022, ASVI 2022