Crash-Propheten

In der rechten Verschwörungsszene blüht das Geschäft mit der Angst. Angebote im Shop von AUF1.

Crash-Propheten

Als »Crash-Propheten«, auch Krisenpropheten, wird ein Kreis von Geschäftemacher*innen bezeichnet, die einen baldigen wirtschaftlichen Zusammenbruch in Deutschland voraussagen, um aus der Verunsicherung der Menschen Kapital zu schlagen. Sie vertreten in der Regel eine marktradikale, rechtslibertaristische Ideologie und stehen rechten Gruppen wie AfD oder WerteUnion nahe. Beispiele sind Max Otte (ehemaliger Vorsitzender der WerteUnion), Thorsten Schulte, Wolfgang Kochanek und Markus Krall.

Rechte Crash-Prophet*innen (tatsächlich treten als solche nur sehr wenig Frauen in Erscheinung) gelten in der rechten Verschwörungsszene als Finanzexpert*innen, sie werden dort häufig zitiert und zu Vorträgen gebucht. Auch halten sie auf Aufzügen der Szene Reden. Etliche von ihnen bauen Verschwörungsmythen (Great Reset, Neue Weltordnung, Bargeldabschaffung, »Klimalüge«, Corona-»Plandemie«) in ihre dystopischen Erzählungen ein.

Sie argumentieren, dass ein angeblich bevorstehender Finanz-Crash zum Verlust von Eigentum und Ersparnissen führen würde. Verantwortlich dafür seien staatliche Eingriffe in den freien Markt, die europäische Währungspolitik sowie zu hohe Belastungen durch Steuern, Sozialabgaben und Klimaschutzmaßnahmen. Dies wird mit sozialistischer Planwirtschaft und »Öko-Diktatur« gleichgesetzt. Ihre Untergangsszenarien verbinden sie stets mit Tipps für angeblich krisenfeste Investments, vornehmlich in Edelmetall, Devisen und Rüstungsunternehmen. Etliche »Crash-Propheten« sind selbst im Edelmetall-Handel aktiv und / oder geben »Ratgeber« über entsprechende Geldanlagen heraus.

aktualisiert: 20.07.2024