Der rechte Frankfurter Medienaktivist Marco Pino und seine Projekte
Zusammenfassung des Artikels
Marco Pino ist YouTuber und Filmemacher mit einem Unternehmen in Frankfurt. Er arbeitet unter anderem für die AfDDie AfD ist ein Sprachrohr der rechten Verschwörungsszene, die Inhalte und Forderungen gleichen sich oft frappierend. Vielen Verschwörungsgläubigen gilt die AfD als einzig wählbare Partei. PolitikerInnen der AfD im Rhein-Main-Gebiet verbreiten offensiv rechte Verschwörungsmythen, z. B. Andreas Lichert aus Bad Nauheim, Ramona Storm aus Aschaffenburg oder Frank Grobe aus Eltville. Als RednerInnen auf den Aufzügen der Szene treten in der… Weiterlesen. Mit seinen Filmen schafft er einen enormen Output rechter Propaganda und erreicht ein breites Publikum.
Im Sommer 2025 startete Pino sein eigenes YouTube-Format Marco Pino’s Adlerauge. Darin rührt er verschiedene Themen der Rechten zu einem Brei zusammen: Einwanderung, linke NGOs, Klimakatastrophe, Corona, »Lügenpresse«.In Reden auf Aufzügen der rechten Verschwörungsszene wird häufig gegen »Lügenpresse« und »Systemmedien« agitiert. Auch erklingen entsprechende Rufe und Sprechchöre gegen unliebsame Journalist*innen am Rande der Demonstrationen. In diesen Begriffen steckt in der Regel mehr als eine polemische und pauschale Medienkritik. Sie dienen vornehmlich dazu, eine kritische Berichterstattung über die eigenen Auftritte und politischen Standpunkte zu diskreditieren. Darin spiegelt sich… Weiterlesen
Um 2010 war Pino Scharfmacher einer rechten Kampagne gegen einen Moscheebau im Frankfurter Stadtteil Hausen. Bis 2011 schrieb er im extrem rechten Blog PI-News und gründete danach diverse Online-Projekte, immer mit der politischen Stoßrichtung: rassistisch und insbesondere feindlich gegen MuslimInnen, sozialchauvinistisch und gegen links.
Seit 2015 betreibt er das Unternehmen Upstream Media UG mit Sitz im »Medienhaus« in Frankfurt-Hausen.
2015 produzierte er mit Funktionären der AfD das Video »Der Gender-Plan – Revolution durchs Klassenzimmer«. Darin schwadronieren sie von einer Verschwörung, bei der es um die Vernichtung jeglicher Kultur durch sexuelle Umerziehung geht. Für das antifeministische Aktionsbündnis Demo für alle produzierte Pino 2025 den Film »TATORT KITA – Der woke Angriff auf unsere Kinder«.
Vor allem arbeitet Pino für die rechte Wochenzeitung Junge Freiheit (JF). In Filmen für JF-TV wie »Lampedusa – Und täglich grüßen die Flüchtlingslügen« und »Die Migrationswaffe« macht er sich zum Sprachrohr derer, »die sich für Grenzschutz positionieren und nicht für Willkommenskultur«.
Für die JF produzierte er zwischen 2019 und 2023 die siebenteilige Filmserie »JF-TV Medienmythen«. In den Sendungen leugnet er Fakten des Klimawandels, diskreditiert erneuerbare Energien und betreibt Propaganda für Kernkraft.
Marco Pino ist YouTuber und Filmemacher mit einem Unternehmen in Frankfurt. Seit über 15 Jahren tritt er als selbsternannter Experte für Themen auf, die auf der rechten Agenda stehen: Islam, Migration, Klima, Impfungen, Gender und manches mehr. Dazu verbreitet er falsche Behauptungen und Hetze und leugnet die Fakten des Klimawandels. Pino arbeitet unter anderem für die AfD und die Zeitschrift Junge Freiheit und schafft mit seinen Filmen einen enormen Output rechter Propaganda. Im Sommer 2025 startete er sein eigenes YouTube-Format Marco Pino’s Adlerauge. Damit will er sich nun politisch »austoben«.
Die rechte Buchmesse SeitenWechsel
Am Wochenende des 8. und 9. November 2025 fand in Halle an der Saale, begleitet von antifaschistischen Protesten, die rechte Buchmesse SeitenWechsel statt. Hauptveranstalterin war die Buchhändlerin Susanne Dagen, die der Dresdner Stadtratsfraktion der AfD zugehört. SeitenWechsel bot ein einträchtiges Miteinander von Rechtslibertären, Rechtskonservativen, rechter Verschwörungsszene und extremen Rechten. Neben bekannten Verlagen und Zeitschriften wie Junge Freiheit und Cato stellten sich dort beispielsweise auch Projekte aus dem Kreis der neofaschistischen Identitären Bewegung vor und boten eigene Lesungen und Gespräche mit AutorInnen an.
Knapp 100 rechte Verlage, AutorInnen und MedienmacherInnen präsentierten sich dort mit eigenen Ständen. Auch aus Frankfurt waren Ausstellerinnen vertreten, so das proprietaristische Magazin Tichys Einblick des Frankfurter Verlegers Roland Tichy, das in der rechten VerschwörungsszeneAls rechte Verschwörungsszene, rechte Verschwörungsbewegung oder rechtes Verschwörungsmilieu bezeichnen wir das Spektrum der Personen, die eine Verschwörungsmentalität und eine geteilte Identität als »Freiheitsbewegung« und »Wahrheitsbewegung« verbindet. Die Angehörigen der Szene organisieren sich in analogen und virtuellen Gruppen und Plattformen und verfügen über ein eigenes Netzwerk »alternativer Medien«. Mit den Corona-Protesten Anfang 2020 bildete sich eine Bewegung heraus, die sich beständig… Weiterlesen entstandene Unternehmen KRASSER GURUDie KRASSER GURU GbR betreibt eine Ticket-Plattform, einen Verlag und einen Buchshop für die Spektren von rechter Verschwörungsszene, Alternativmedizin, Esoterik und Proprietarismus. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Frankfurt. Es vermarktet bundesweit Kongresse, Seminare, Shows, Konzerte und Live-Vorträge u.a. von Kayvan Soufi-Siavash, Daniele Ganser und Thilo Sarrazin, der 2010 das rassistische und sozialchauvinistische Buch »Deutschland schafft sich ab« verfasste. Geleitet wird… Weiterlesen, der extrem rechte Ehrenvorsitzende der Bürger für Frankfurt Wolfgang HübnerWolfgang Hübner saß von 2001 bis 2016 Jahre für die rechtspopulistische Wählervereinigung Bürger für Frankfurt (BFF) im Frankfurter Stadtparlament und ist heute deren Ehrenvorsitzender. Er betreibt seit mehreren Jahren Politik für und mit der AfD, der er bereits von 2013 bis 2014 angehört hatte. Hübner ist regelmäßiger Autor im extrem rechten Blog PI-News. In Beiträgen für die Klartext-Bürgerzeitung hetzt er… Weiterlesen – und das YouTube-Format Marco Pino’s Adlerauge. So neu wie der Name ist, so altbekannt ist deren Macher: Der heute 46-jährige Marco Pino, der schon um 2010 mit extrem rechten Aktivitäten in die Öffentlichkeit drang.
Pino betrieb in Halle einen gemeinsamen Stand mit Wolfgang Hübner, filmte Veranstaltungen und interviewte Hübner über dessen kürzlich erschienene politische Biographie »Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom«. Hübner und Pino kennen sich seit spätestens 2010, als beide zu den Scharfmachern einer rechten Kampagne gegen einen Moscheebau im Frankfurter Stadtteil Hausen zählten. So sprachen die beiden am Stand in Halle über diese Zeit, über die »Überfremdung« in Frankfurt und darüber, dass Frankfurter Rundschau, FAZ und selbst DIE WELT heute »im Grunde genommen alle nur links-grün« (Hübner) seien.

Neues Sendungsbewusstsein
Marco Pino heißt mit vollem Namen Marco Pino Tronberend, doch tritt er in der Regel mit verkürztem Nachnamen auf. Er betreibt die Upstream Media UG, die Medien- und IT-Dienstleistungen sowie Filmproduktionen anbietet. Das Unternehmen sitzt im »Medienhaus« in Frankfurt-Hausen.
August 2025 startete Pino das YouTube-Projekt Marco Pino’s Adlerauge. In der ersten Folge erzählt er, er habe bislang ausnahmslos als Dienstleister für andere gearbeitet und erfülle sich nun den lang gehegten Wunsch, etwas Eigenes zu machen und wolle sich »in Zukunft ein bißchen austoben bei Themen die mir wichtig sind«.
In den drei Sendungen und drei Shorts (kurze Clips), die zwischen August und Oktober erschienen, rührt er verschiedene Themen der Rechten zu einem Brei zusammen: Einwanderung, linke NGOs, Klimakatastrophe, Corona, »Lügenpresse«. Das führt zu Aussagen wie: »Karl Lauterbach, der den aktuellen Mangel an Corona-Viren offenbar mit der Zwangsimpfung unserer Gesellschaft vor dem Hitzetod zu kompensieren sucht.« (Folge 1: »KlimahysterieDer Kampf gegen die ökologische Wende und damit einhergehend die Leugnung der Fakten des Klimawandels ist ein Hauptthema der rechten Verschwörungsszene. »Klimalüge«, »Klimahysterie« und »Klimawahn« sind Schlagworte ihrer Propaganda. Auf den Aufzügen wird immer wieder die Klimaschutz-Bewegung angefeindet. Der Spruch »I love CO₂« ist in der Szene verbreitet. Der in der Szene vorherrschende gesellschaftsfeindliche Freiheitsgedanke meint, den eigenen Lebensstil und… Weiterlesen und Fakeprognosen: Die heißesten Tricks unserer Klimajournalistenden«, Schreibweise im Original). Oder: »In dem selben Maße, in dem bei Harald Lesch der Klimawandel dramatisiert wird, werden bei Dunja Hayali die Folgen der Massenmigration verharmlost.« (Sendung »Messertote vs. Hitzetote – oder: Hayali vs. Lesch«). Dabei schießt sich Pino im Besonderen auf die Journalist*innen Harald Lesch und Dunja Hayali ein, die im ZDF die Sendungen Terra X und heute journal moderieren.
Seine Auftritte strotzen vor ChauvinismusDie rechte Verschwörungsszene denkt und handelt gesellschaftsfeindlich und chauvinistisch. Vor allem in der rechten libertaristischen Ideologie, die großen Einfluss in dieser Szene hat, bildet gesellschaftsfeindlicher Chauvinismus die Maxime des Handelns. Damit ist folgendes gemeint: Die Szene versteht sich selbst als eine »Freiheitsbewegung«, doch wird in ihr Freiheit als rein individuelles Anrecht verstanden. Eigene Interessen werden ungeachtet möglicher Nachteile für andere… Weiterlesen und Überheblichkeit. Eine seiner Kernaussagen ist die Leugnung der Fakten des Klimawandels. Für die folgenden Sendungen kündigt er an, weitere Themen aufzugreifen, zum Beispiel »Gender«.

Antimuslimische Hetze
Bis 2011 war Marco Pino unter dem Pseudonym »Frank Furter« Vielschreiber im extrem rechten Blog PI-News, der seit dieser Zeit eine führende Plattform rassistischer und muslim*innenfeindlicher Hetze im deutschsprachigen Raum ist. Pino, selbst Sohn eines Einwanderers aus Spanien, agitierte darin gegen Migrant*innen, die seiner Meinung nach »ohne Nutzen für den hiesigen Arbeitsmarkt« seien und gegen Muslim*innen, die sich angeblich allesamt nur »in die Sozialkassen integrieren« würden. Im Jahr 2011 verließ er PI-News, da ihm das Medium nicht seriös genug erschien.
Er schloss sich der 2010 gegründeten rechten, muslim*innenfeindlichen Partei Die Freiheit an, wurde in deren hessischen Landesvorstand und im Dezember 2011 in deren Bundesvorstand gewählt. Doch dort hielt es ihn nur kurz. Schon wenige Tage nach der Wahl gab er seinen Vorstandsposten auf, da er sich als »Realo« starker parteiinterner Kritik ausgesetzt sah. Vor allem war er beleidigt, dass Parteimitglieder das von ihm mitverfasste Strategiepapier »Agenda für die Freiheit« als »CDU2.0« scholten, obwohl darin eine rigide Ausgrenzungs- und Abschiebepolitik skizziert wurde. So hätte beispielsweise »Integrationsverweigerung« mit Ausweisung sanktioniert werden sollen. Selbst das war dem Gros seiner ParteifreundInnen nicht radikal genug.
Für die Polizei eine seriöse Quelle
Nach seinem Ausstieg bei PI-News gründete Marco Pino mit anderen ehemaligen PI-Autoren diverse Online-Projekte, z.B. 2011 die Internetzeitung Citizen Times und 2012 das Online-Portal blu-news, das 2015 in Metropolico umbenannt wurde. Die politische Stoßrichtung war immer klar: rassistisch und insbesondere feindlich gegen MuslimInnen, sozialchauvinistisch, proprietaristisch und ein Medium derer, die sich »gegen die kranke, weltfremde Ideologie der Linken erheben« würden – so schrieb blu-news im Januar 2012.
In Polizeikreisen galt blu-news 2013 offensichtlich als seriös. So legte die Frankfurter Polizei in einem Verfahren um die Rechtmäßigkeit eines Polizeieinsatzes gegen Teilnehmende der Frankfurter Blockupy-Proteste vom Mai 2013 dem hiesigen Verwaltungsgericht Filmausschnitte von blu-news als Beweismaterial vor. Im Juni 2013 veröffentlichte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in der Internetausgabe ihres Magazins GdPdigital einen Artikel aus blu-news über die Blockupy-Proteste, in dem die Frankfurter Rundschau als »linksradikales Propagandablatt« beschimpft wurde. Nach öffentlicher Kritik entschuldigte sich die GdP und nahm den Artikel aus dem Netz
Gegen »Gender« und »Frühsexualisierung«
Bis Anfang 2015 veröffentlichte Marco Pino seine YouTube-Videos unter dem Label 60488.net (60488 ist die Postleitzahl von Frankfurt-Hausen). 2015 erstellte er zusammen mit Funktionären der AfD und ihrer Jugendorganisation Junge AlternativeAngehörige der JA auf einer Kundgebung der AfD gegen die Corona-Politik am 5. Februar 2022 in Friedberg. Mit Sonnenbrille und JA-Abzeichen an der Jacke der heutige JA-Landesvorsitzende Dominik Asch, rechts mit Mundschutz mit Aufschrift »Rechts« Nils Andersen. © Pixelarchiv Die Jugendorganisation der AfD, die Junge Alternative für Deutschland (JA), ist im Rhein-Main-Gebiet von Personen aus dem neofaschistischen Spektrum geprägt. Gruppen… Weiterlesen das Video »Der Gender-Plan – Revolution durchs Klassenzimmer«, das im Kanal 60488.net erschien. In dem 45-minütigen Film wird gegen Bildungspläne zu sexueller Vielfalt im Schulunterricht agitiert, darin erklären – so schreibt die Zeitschrift Der Rechte Rand – »selbsternannte Experten das Thema Gender und schwadronieren von einer Verschwörung, bei der es um die Vernichtung jeglicher Kultur durch sexuelle Umerziehung geht.«

Im Juni 2015 gründete Pino die Upstream Media UG. Aufträge für Filmproduktionen erhält er seit Jahren vom Aktionsbündnis Demo für alle. Dieses verbreitet ein reaktionäres Geschlechter- und Familienbild und bekämpft Feminismus, sexuelle Vielfalt und eine angebliche »Frühsexualisierung«Der Diskurs-Atlas Antifeminismus schreibt: »Mit dem Argument einer befürchteten ›Frühsexualisierung‹ wird häufig versucht Sexualaufklärung und eine Pädagogik der Vielfalt an Schulen zu delegitimieren und in der Folge einzuschränken bzw. zu verhindern. Insbesondere richtet sich der Begriff gegen die Aufklärung über kindliche und jugendliche Sexualität, sowie homosexuelle Lebensweisen und Heteronormativität.« Das Schlagwort der »Frühsexualisierung« geht oft einher mit einer Hetze gegen… Weiterlesen von Kindern in Schulen und Kindertagesstätten. Für Demo für Alle produzierte Pino unter anderem den Film 2025 erschienenen Film »TATORT KITA – Der woke Angriff auf unsere Kinder«.
Auch zum Thema Corona und Impfungen glaubt er alles zu wissen und allerlei Lügen und Verschwörungen auf der Spur zu sein. Seine Recherchen nach gebe es zum Beispiel »keinerlei Zusammenhang zwischen Impfquote und Virusverbreitung«. Anzusehen ist dies im Digitalvortrag »Die Impfpflicht auf dem Prüfstand – Zahlen, Daten und Fakten zur Coronapolitik«, den Pino 2022 für die Desiderius-Erasmus-Stiftung der AfD erstellte.
Reporter der Jungen Freiheit
Vor allem arbeitet Marco Pino seit vielen Jahren für die rechte Wochenzeitung Junge Freiheit (JF). Er schreibt Artikel und tritt in Sendungen von JF-TV, dem Videoformat der JF, als Regisseur, Moderator, Interviewer, Reporter und Experte für so ziemlich alles auf. Er lässt er sich durch Atomanlagen führen, um deren Nutzen und Sicherheit zu preisen, und er berichtet aus dem griechisch-türkischen Grenzgebiet über den angeblichen »Ansturm illegaler Einwanderer« auf Europa. Dabei kommen Filme heraus wie »Migration ohne Grenzen« (JF-TV, 2024), »Lampedusa – Und täglich grüßen die Flüchtlingslügen« (JF-TV, 2023) und »Die Migrationswaffe« (JF-TV, 2020), in denen er sich zum Sprachrohr derer macht, »die sich für Grenzschutz positionieren und nicht für Willkommenskultur«. Er spricht darin von »den Problemen, die unser Land in den vergangenen Jahren mit der Migration 2015 gehabt hat bis hin zu Köln, Breitscheidplatz, aber auch beispielsweise Ausländerfeindlichkeit, Rechtsextremismus und so weiter« (gemeint sind die sexuellen Übergriffe in Köln in der Silvesternacht 2015 und der Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016).
Das klingt, als ob die Schuld an »Ausländerfeindlichkeit« und »Rechtsextremismus« nicht diejenigen trügen, die unablässig rassistisch hetzen, ausgrenzen und Fakten verdrehen, sondern MigrantInnen, die Übergriffe und Anschläge begehen.

Verfechter von Kernenergie
Für JF-TV produzierte Pino zwischen 2019 und 2023 eine siebenteilige Filmserie mit dem Titel »JF-TV Medienmythen«. In den Sendungen werden Fakten des Klimawandels geleugnet (»Mythos Klimakatastrophe: Manipulation, Desinformation, Niedergang«), erneuerbare Energien diskreditiert und ein permanentes Loblied auf die Atomkraft gesungen.
Dort und in einem Interview mit der JF im August 2021 tritt Pino als angeblicher Fachmann für Klimafragen, Energiewirtschaft, Kernenergie und Elektrotechnik auf. Und er führt weitere »Experten« vor: Kerntechniker, die ihre Produkte und Unternehmen bewerben sowie Faktenverdreher des berüchtigten Europäischen Instituts für Klima und Energie (EIKE). Das pseudowissenschaftliche EIKE-»Institut« mit Sitz in Jena ist eine zentrale Stelle der organisierten KlimawandelleugnerInnen im deutschsprachigen Raum, es steht der AfD nahe und ist eng vernetzt mit der Atomlobby und proprietaristischenRechter Libertarismus und Proprietarismus bezeichnet ein Spektrum und ein Ideologiegebäude, das antiegalitär und in vielerlei Hinsicht antidemokratisch ist. Es ist in der rechten Verschwörungsszene weit verbreitet. Proprietarismus meint die Fixierung auf Eigentumsrechte und die Ablehnung aller staatlichen Eingriffe in diese. Die dort vertretene »freiheitliche« Idee ist rein egoistisch. Sie basiert auf Marktradikalismus und darauf, dass sich Besitzende und Reiche sozialen… Weiterlesen Thinktanks in den USA. Auf Treffen von EIKE ist auch Marco Pino anzutreffen wie beispielsweise auf der »15. Internationalen EIKE Klima- und Energiekonferenz« am 25. und 26. November 2022 in Braunsbedra in Sachsen-Anhalt.

Auf der politischen Bühne
Stand Marco Pino um 2010 noch im Blickfeld der Öffentlichkeit, so ist er in Frankfurt seit längerem vom »antifaschistischen Radar« verschwunden. Sehr zu Unrecht. Das mag daran liegen, dass er kein Aktivist »auf der Straße« ist, dass er mit seiner Kamera nicht auf Aufzügen der rechten Verschwörungsszene und Parteitagen der AfD unterwegs ist. So wurde er in den vergangenen Jahren von etlichen rechten MedienaktivistInnen übertönt, die lauter und aggressiver auftraten und die Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Doch werkelt Pino unablässig an seinen Filmen für AfD, Demo für alle und Junge Freiheit. Mit seiner Hetze gegen Migration, Klimagerechtigkeit und Gender erreicht er ein großes Publikum. Nun begibt er sich mit dem Projekt Marco Pino’s Adlerauge mit einem eigenen Format auf die politische Bühne.
