Widerstand 4.0

Widerstand 4.0 am 14. Oktober 2023 in Frankfurt. © dokunetzwerk rhein-main

Das Grüppchen Widerstand 4.0 ist 2020 aus der Initiative Stopp 5G Frankfurt hervorgegangen und versteht sich als »Aktionsgruppe gegen die technokratische Diktatur«. Es vertritt kaum verhüllte antisemitische Positionen und übernimmt das Narrativ der Putin-Politik im Krieg gegen die Ukraine. Auch agitiert es aggressiv gegen Klimaschutzmaßnahmen und Feminismus. Seit Herbst 2023 führt Widerstand 4.0 pro-palästinensische Kundgebungen durch. Ihre Veranstaltungen erfahren jedoch kaum Resonanz, weil die Gruppe in der rechten Verschwörungsszene weitgehend isoliert ist.

Zentrale Person von Widerstand 4.0 ist die Frankfurterin Regina Stöber-Yurdakul. Bis Anfang 2024 bildete sie die Führung mit ihrem ehemaligen Partner Gundolf Hambrock. Darüber hinaus sind der Gruppe nur wenige Personen zuzurechnen. Stöber-Yurdakul und Hambrock waren jahrelang in der linken Szene aktiv gewesen. Dort bestand ihre Politik im Wesentlichen darin, immer Recht zu haben und sich mit anderen zu überwerfen. Diese Politik führen die beiden in der rechten Verschwörungsszene fort. 2020 und 2021 gelang es ihnen zeitweise eine führende Rolle bei den Corona-Protesten in Frankfurt einzunehmen, bis heute treten beide auf verschwörungsideologischen Aufzügen mit Reden auf.

Zunehmend machten sich Hambrock und Stöber rechte Verschwörungsmythen und Schlagworte zu Eigen. So veranstaltete Widerstand 4.0 am 17. Dezember 2022 in Frankfurt eine Kundgebung »Nieder mit der Gender-Agenda«. Im Aufruf der Gruppe wird geschlechtliche Selbstbestimmung als »widernatürliche Perversion« und »Frevel an der Schöpfung« bezeichnet.

aktualisiert 04.12.2025