Gender-Ideologie, LGBTQ-Feindlichkeit

Teilnehmer an einem Aufzug der Freiheitsfreunde Frankfurt am 2. Juli 2022 in Frankfurt. © ASVI

»Gender-Ideologie«, »Gender-Wahn« und »Gender-Gaga« sind rechte Kampfbegriffe, die die Abwertung und Ablehnung von nicht binären Geschlechtsidentitäten ausdrücken. Insbesondere wird das Bemühen um deren gesellschaftliche Anerkennung und rechtliche Gleichstellung angefeindet. Die Argumentation ist biologistisch. Sie geht von den biologischen Geschlechtern Mann und Frau aus und sieht darin ein Naturgesetz.

»Gender-Ideologie« ist zugleich ein Containerbegriff, der die Ablehnung nicht-heterosexueller Lebensweisen und Antifeminismus einschließt. Eine Differenzierung zwischen Geschlecht und Sexualität findet praktisch nicht statt.

Das Thema wird in Verschwörungserzählungen eingepasst. Die Freiheitsbewegung Main-Kinzig Wetterau schrieb 2022, die LGBTQ-Bewegung sei »eine globale Agenda der „One World” und von einer Machtelite initiiert«. Häufig wird behauptet, dass »Gender-Ideologie« dazu beitragen solle, die Weltbevölkerung zu reduzieren, da sie die »traditionelle Familie« zerstören und die »natürliche Fortpflanzung« verringern würde.

Die Hetze gegen Gender-Politik steht im Mittelpunkt der Familien-Schutz-Demos, die im Herbst 2023 in Aschaffenburg stattfanden. Dort spannte Christian Steidl, der Vorsitzende der Gruppe ElternStehenAuf, den Bogen von Gender-Politik zu einer angeblichen »Frühsexualisierung von Kindern« und Pädokriminalität (Zitat: »Wer profitiert sonst noch von Gendern außer die Pädophilen?«).

Gegen »Gender-Ideologie« agitieren auch sich links verstehende Gruppen wie Widerstand 4.0 und der Blog Neulandrebellen.

siehe auch: Gottes Krieger gegen die »Wokeness«, 11.07.2023