Lichtl, Tanja

Tanja Lichtl am 22. März 2023 auf einem »Sternmarsch« in Mainz, der von Deutschland steht auf – Neustart Demokratie organisiert wurde. © Protest.foto Südhessen

Tanja Lichtl aus Heidesheim (Rheinhessen) tritt in der rechten Verschwörungsszene als Versammlungsleiterin und Rednerin auf. Sie ist u.a. für das Netzwerk FreiEinig – Hambacher Bund und für Deutschland steht auf – Neustart Demokratie aktiv.

Als im Sommer 2022 die Corona-Proteste vorrübergehend verflachten, organisierte Lichtl in Mainz »Vernetzungsspaziergänge«, um den harten Kern zu binden. Im selben Jahr übertrug sie die medienfeindliche Kampagne Leuchtturm ARD nach Mainz, wo von nun an wöchentlich Kundgebungen vor dem ZDF und dem SWR stattfanden. Im Dezember 2022 kündigte sie auf einem Aufzug in Berlin für den 22. März 2023 eine Demonstration in Mainz an. Sie sprach davon, 50.000 Menschen zu mobilisieren – es kamen schließlich knapp 600.

Am 31. Dezember 2022 zählte Lichtl zum Organisationskreis einer Demonstration in Aschaffenburg. Sie lief in Kleidung von Deutschland steht auf – Neustart Demokratie exponiert an der Spitze des Aufzugs. Hinter ihr trugen die Neonazis Dirk Nahrath und Lars Schüßler das Leittransparent.

Lichtl ist häufig Rednerin von Aufzügen der rechten Verschwörungsszene am Hambacher Schloss. In einer Rede, die sie dort am 13. August 2023 hielt, bekannte sie sich wortreich zur Demokratie. Dann übergab sie das Mikrofon an den Reichsbürger Wolfgang Burkard, der unter dem Applaus der Anwesenden Militär und »exekutive Kräfte« unverblümt zum Staatsstreich aufrief. Lichtl kommentierte diese Aussagen mit den Worten: „Hut ab, lieber Wolfgang, Hut ab für deine Worte“. Schon im Vorfeld hatte sie die Anwesenden gebeten, die Rede von Burkard nicht zu veröffentlichen.

aktualisiert 11.06.2025

siehe auch: Wolfgang, der Trommler aus Lorsch, auf dem Hambacher Schloss, Der Hambach-Blog, 15.09.2023