Leuchtturm ARD

Versammlung der Kampagne »Leuchtturm ARD« vor dem Hessischen Rundfunk im März 2024. © Privat

Die Kampagne »Leuchtturm ARD« wurde vom bayerischen Filmemacher Jimmy C. Gerum ins Leben gerufen. Gerum ist Mitglied der Partei DieBasis, vertritt Verschwörungsmythen zu 9/11 und lehnt Corona-Schutzmaßnahmen ab. Mit »Leuchtturm ARD« konzentriert er seine Aktivitäten auf das Bashing der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, die er als »Hort der Desinformation« bezeichnet. Die Kampagne verbindet die Erzählung über gleichgeschaltete Medien mit dem in rechten Kreisen verfänglichen Aufruf zum Gebührenboykott. Die Kampagne fand ihre Erweiterung als »Leuchtturm ARD – ORF – SRG«.

Auf den Aufzügen der rechten Verschwörungsszene wird stets für «Leuchtturm ARD« geworben. Eine Protagonistin dessen ist Ingrid Reich aus Neu-Anspach. Unter ihrer Führung und unter dem Label der Kampagne finden seit 2022 wöchentliche Versammlungen der Szene auf der Bertramswiese vor dem Hessischen Rundfunk (HR) statt. Immer wieder versucht Reich, auf das Gelände des HR zu gelangen und ein Gespräch mit den Verantwortlichen des HR zu erzwingen, was ihr bisher nicht gelang.

Nachdem anfangs bis zu 50 Personen zu den Treffen auf der Bertramswiese kamen, ließ das Interesse nach. Im Jahr 2024 sind es in der Regel zwischen 10 und 20 Personen, die wöchentlich vor dem HR »Mahnwachen« veranstalten. Hin und wieder treten bekannte Personen der Szene dort auf. Am Donnerstag, den 6. Juni 2024, fand dort die 100. Versammlung statt.

Eine wöchentliche Versammlung der Kampagne vor den Gebäuden des Südwestrundfunk (SWR) und des ZDF in Mainz mobilisiert kaum mehr als fünf Personen.