Die Gruppe Aschaffenburg Steht Auf (ASA) organisiert seit 2021 Versammlungen der rechten VerschwörungsszeneAls rechte Verschwörungsszene, rechte Verschwörungsbewegung oder rechtes Verschwörungsmilieu bezeichnen wir das Spektrum der Personen, die eine Verschwörungsmentalität und eine geteilte Identität als »Freiheitsbewegung« und »Wahrheitsbewegung« verbindet. Die Angehörigen der Szene organisieren sich in analogen und virtuellen Gruppen und Plattformen und verfügen über ein eigenes Netzwerk »alternativer Medien«. Mit den Corona-Protesten Anfang 2020 bildete sich eine Bewegung heraus, die sich beständig… in Aschaffenburg. In ihr sammelten sich unter anderem ReichsbürgerReichsbürger bilden ein heterogenes Spektrum von AktivistInnen und Gruppen, die den Fortbestand des Deutschen Reiches propagieren. Je nach Gruppierung wird dabei auf das Deutsche Reich in unterschiedliche territorialer Ausdehnung Bezug genommen oder es werden eigene »Königreiche« ausgerufen. Dabei verfließen die Kreise der Reichsbürger mit denen der SelbstverwalterInnen. Reichsbürger behaupten u.a., dass Deutschland kein souveräner Staat sei, sondern ein Konstrukt der…, AfD-AnhängerInnen und Neonazis. ASA ist Mitbegründerin der Bürgerinitiative FrankenDie Bürgerinitiative Franken (BiF) entstand im April 2023 als Ausgründung von Rhein-Main-steht-auf (RMSA) und Aschaffenburg Steht Auf (ASA). Bruno Stenger erklärte in einer Rede auf einer BiF-Demonstration am 25. Juni 2023, man habe den neuen Namen erdacht, weil man sich nicht mehr von der Presse als rechte Gruppe »framen« lasse wolle. Die BiF entwickelte eine eigene Dynamik. Sie wollte nicht… (BIF), wo sie im Herbst 2023 aus eigenen Stücken wieder ausschied.
Die zentrale Person von ASA ist Bruno StengerBruno Stenger ist Führungsperson von Aschaffenburg-steht-auf (Asa) und verwaltet deren Telegramkanal. Seit 2021 meldet er verschwörungsideologische Versammlungen an. 2023 mobilisierte er gegen Veranstaltungen von Klimaaktivist*innen, der Partei die Linke und den Grünen. Als Redner auf seinen Versammlungen hetzt er gegen ukrainische Geflüchtete und die angebliche Frühsexualisierung von Kindern. Dazu verbreitet er prorussische Propaganda. Er sieht Politiker*innen als Marionetten von »Menschen…. Neben ihm war die Aschaffenburger AfD-PolitikerinDie AfD ist ein Sprachrohr der rechten Verschwörungsszene, die Inhalte und Forderungen gleichen sich oft frappierend. Vielen Verschwörungsgläubigen gilt die AfD als einzig wählbare Partei. PolitikerInnen der AfD im Rhein-Main-Gebiet verbreiten offensiv rechte Verschwörungsmythen, z. B. Andreas Lichert aus Bad Nauheim, Ramona Storm aus Aschaffenburg oder Frank Grobe aus Eltville. Als RednerInnen auf den Aufzügen der Szene treten in der… Weiterlesen Ramona StormRamona Storm war eine treibende Kraft von Aschaffenburg Steht Auf (ASA) und ist heute bei Rhein-Main-steht-auf aktiv. Sie meldete Versammlungen der rechten Verschwörungsszene an und hielt dort Reden. Sie war Stadträtin der AfD in Aschaffenburg und sitzt seit Herbst 2023 im bayerischen Landtag. Ende 2021 erlangte Storm überregionale Bekanntheit. Als Intensivkrankenpflegerin am Klinikum Aschaffenburg-Alzenau berichtete sie von ihrem Versuch, sich… bis Anfang 2023 maßgeblich an der Organisation von ASA-Veranstaltungen beteiligt. Eine weitere prägende Person ist der bekannte Neonazi Lars Schüßler (ehemals Falko SchüßlerDie Neonazis Dirk Nahrath (links) und Lars Schüßler (rechts) am Leittransparent eines verschwörungsideologischen Aufzugs in Aschaffenburg am 31. Dezember 2022. Ganz links: Tanja Licht. © protest.foto südhessen Lars Schüßler ist ein führender Neonazi im Aschaffenburger Raum und Aktivist der rechten Verschwörungszene. Bekannt ist er unter dem Namen Falko Schüßler, seit einigen Jahren tritt er als Lars Schüßler auf. Auf verschwörungsideologischen…), der bei Aufzügen der Szene mehrfach das ASA-Transparent trug und an ASA-Stammtischen in der Aschaffenburger Kneipe Maulaff teilnahm.
Die Aktionsformen verlagerten sich Anfang 2023 hin zu Störaktionen von Veranstaltungen der Grünen, der Linkspartei und von Klimaaktivist*innen. Selbst eine Podiumsdiskussion »Wehret den Anfängen. 1933 in Erinnerungskultur und Geschichtsvermittlung« am 2. Februar 2023 im Aschaffenburger Schloss wurde zu behindern versucht.
Danach verflachten die Aktivitäten von ASA zusehends. Im Herbst 2023 nutzte Stenger das Label von ASA zur Mobilisierung zu Montagsdemonstrationen, die jedoch nur von einer Handvoll Personen besucht und bald wieder eingestellt wurden. Auch die Stammtische im Maulaff finden nicht mehr statt. Stenger und »sein« Label ASA sind in der rechten Verschwörungsszene mittlerweile isoliert.
siehe auch: Derzeitige Proteste von »Aschaffenburg Steht Auf« und Co, 22.01.2023