Trumpismus

Holger Matthes sowie TrainerInnen und AnhängerInnen seiner Kampfsportschule Fight Arena in Wiesbaden posieren mit Bekenntnissen zu Donald Trump und zum QAnon-Mythos (»Q«). Das Transparent »WLADIMIR DONALD GIVE US FREE« wird vor allem in der Szene der Reichsbürger gezeigt. Quelle: Instagram

Der ehemalige US-amerikanische Präsident Donald Trump ist in vielen Ländern eine Kultfigur der Rechten. Obwohl er vielfach der Lügen und Bereicherung während seiner Regierungszeit überführt ist, schuf er sich dort das Image des aufrichtigen Anti-Politikers, der gegen ein korruptes Establishment kämpfe. Seine Ideologie und sein Regierungsstil werden als Trumpismus beschrieben. Sie sind nationalistisch, populistisch, sexistisch, minderheitenfeindlich, chauvinistisch, personenzentriert und autoritär, zugleich auch marktradikal und sozialstaatsfeindlich.

Trumps Politik wird insbesondere von Kreisen des rechten Libertarismus unterstützt. Für Reichsbürger ist er der Hoffnungsträger, der Deutschland die (angeblich fehlende) staatliche Souveränität verschaffen soll. Anhänger*innen des »QAnon«-Kultes verehren ihn quasi religiös als Heilsbringer. Bekenntnisse zu Trump und zum Trumpismus sind in der rechten Verschwörungsszene häufig zu finden. Dort werden immer wieder Symbole des Trumpismus gezeigt, so das Kürzel »MAGA« (»Make American great again«) und der Spruch »Let’s go Brandon«.

Über virtuelle Plattformen und Reden auf Aufzügen der Szene wird unentwegt die Lüge vom angeblichen Wahlbetrug verbreitet, die Trump 2020 um eine weitere Amtszeit als US-Präsident gebracht haben soll. Der Angriff von Trump-Anhänger*innen auf das Kapitol in Washington am 6. Januar 2021 nach der verlorenen Präsidentschaftswahl wird in der rechten Verschwörungsszene teils für legitim erklärt, teils als eine inszenierte und von der Antifa gesteuerte Aktion dargestellt.