
Bei den »stillen Protesten« handelt es sich um eine Aktionsform, die bundesweit von Angehörigen des Reichsbürgernetzwerks Das große Treffen der 25+1 Bundesstaaten»Das große Treffen der 25+1 Bundesstaaten«, auch »Das große Bundesstaatentreffen (25+1)«, ist eine seit 2023 stattfindende Veranstaltung der Reichsbürgerszene. Die Treffen bestehen aus einem karnevalesk anmutenden »Einmarsch« der beteiligten Gruppen, Redebeiträgen, Musikdarbietungen sowie einem Demonstrationszug durch die Innenstädte. Mit dem Konzept gelingt es, Gruppen des zersplitterten Reichsbürger-Spektrums aus ganz Deutschland zusammenzuführen. Zu den bisherigen Aufzügen in Magdeburg (2023), Dresden (2023)… Weiterlesen praktiziert wird. Dabei stellen sich die Aktivistinnen mit Fahnen und Transparenten an Ausfallstraßen, auf Brücken oder an symbolträchtigen Orten auf, halten jedoch keine Redebeiträge.
Von Oktober 2023 bis September 2024 führten ReichsbürgerInnen in einem Waldstück an der B449 bei Darmstadt regelmäßig »stille Proteste« durch. Zu Beginn hatte man versucht, diese Kundgebungen in Mühltal-Trautheim zu etablieren. Nachdem es dort zu antifaschistischen Gegenprotesten gekommen war, waren die OrganisatorInnen einige hundert Meter weiter in die Nähe des symbolträchtigen Bismarckturms gezogen, welcher auf der Gemarkung der Stadt Darmstadt liegt. Das Mobilisierungspotential der Gruppe lag bei bis zu 20 Personen. Die Teilnehmenden kamen u.a. aus Darmstadt, dem Odenwald, Mannheim und Frankfurt. Auch die extrem rechte Aktivistin Petra KraftPetra Kraft ist eine extrem rechte Aktivistin aus Darmstadt, die bei rechten Aufzügen im gesamten Rhein-Main-Gebiet anzutreffen ist. Zu Beginn der Corona-Pandemie zählte sie zu den führenden Köpfen von Querdenken615 in Darmstadt und organisierte die Veranstaltungen der Gruppe maßgeblich mit. Nachdem Querdenken615 Ende 2021 weitestgehend zerbrach, wandte sie sich zunehmend anderen rechten Gruppierungen zu. Zusammen mit Neonazis der Partei Die… Weiterlesen aus Darmstadt nahm wiederholt an den Kundgebungen teil.
Die Kundgebungen wurden durch die ReichsbürgerReichsbürger bilden ein heterogenes Spektrum von AktivistInnen und Gruppen, die den Fortbestand des Deutschen Reiches propagieren. Je nach Gruppierung wird dabei auf das Deutsche Reich in unterschiedliche territorialer Ausdehnung Bezug genommen oder es werden eigene »Königreiche« ausgerufen. Dabei verfließen die Kreise der Reichsbürger mit denen der SelbstverwalterInnen. Reichsbürger behaupten u.a., dass Deutschland kein souveräner Staat sei, sondern ein Konstrukt der… Weiterlesen Thomas Radomski aus Modautal-Ernsthofen sowie Stefan Stay aus Darmstadt angemeldet.
Thomas Radomski war bereits in den 2010er-Jahren als Organisator von Reichsbürger-Veranstaltungen in Darmstadt in Erscheinung getreten. Seit 2020 nimmt er an Versammlungen und Aufzügen der rechten VerschwörungsszeneAls rechte Verschwörungsszene, rechte Verschwörungsbewegung oder rechtes Verschwörungsmilieu bezeichnen wir das Spektrum der Personen, die eine Verschwörungsmentalität und eine geteilte Identität als »Freiheitsbewegung« und »Wahrheitsbewegung« verbindet. Die Angehörigen der Szene organisieren sich in analogen und virtuellen Gruppen und Plattformen und verfügen über ein eigenes Netzwerk »alternativer Medien«. Mit den Corona-Protesten Anfang 2020 bildete sich eine Bewegung heraus, die sich beständig… Weiterlesen und an rassistischen Moblisierungen, u.a. von Rhein-Main-steht-aufDie Gruppe Rhein-Main-steht-auf (RMSA) prägt seit ihrer Gründung 2021 das Geschehen der rechten Verschwörungsszene im Raum Aschaffenburg, Miltenberg, Offenbach und Hanau. Von 2021 bis Ende 2023 führte RMSA ca. ein Dutzend Aufzüge durch. Am 31. Dezember 2021 gelang es ihnen, knapp 4.000 Menschen nach Aschaffenburg zu mobilisieren. Ihr Netzwerk verfügt über beträchtliche personelle und finanzielle Ressourcen sowie über eine Struktur… Weiterlesen, teil.
Siehe dazu auch: Die Reichsbürger-Proteste in Darmstadt, 21.04.2024
aktualisiert 26.01.2025