Stille Proteste

Ausschnitt des »stillen Protestes« in Darmstadt am 14. Januar 2024. Links mit der Reichs- und Hessenfahne steht Thomas Radomski. In der Mitte ist Stefan Stay. © dokunetzwerk rhein-main

Bei den »stillen Protesten« handelt es sich um eine Aktionsform, die bundesweit von Angehörigen des Reichsbürgernetzwerks Das große Treffen der 25+1 Bundesstaaten praktiziert wird. Dabei stellen sich die Aktivistinnen mit Fahnen und Transparenten an Ausfallstraßen, auf Brücken oder an symbolträchtigen Orten auf, halten jedoch keine Redebeiträge.

Seit Oktober 2023 führen ReichsbürgerInnen in einem Waldstück an der B449 bei Darmstadt regelmäßig »stille Proteste« durch. Zu Beginn versuchte man, diese Kundgebungen in Mühltal-Trautheim zu etablieren. Nachdem es dort zu antifaschistischen Gegenprotesten gekommen war, zogen die OrganisatorInnen einige hundert Meter weiter in die Nähe des symbolträchtigen Bismarckturms, welcher auf der Gemarkung der Stadt Darmstadt liegt. Das Mobilisierungspotential der Gruppe liegt bisher bei bis zu 20 Personen. Die Teilnehmenden kommen u.a. aus Darmstadt, dem Odenwald, Mannheim und Frankfurt. Auch die extrem rechte Aktivistin Petra Kraft aus Darmstadt nahm wiederholt an den Kundgebungen teil.

Die Kundgebungen werden durch die Reichsbürger Thomas Radomski aus Modautal-Ernsthofen sowie Stefan Stay aus Darmstadt angemeldet. Radomski nahm in den Jahren 2020 bis 2022 regelmäßig an Versammlungen und Aufzügen aus dem Milieu der Pandemie-LeugnerInnen teil. Bereits in den 2010er-Jahren trat er als Organisator von Reichsbürger-Veranstaltungen in Darmstadt in Erscheinung.

Siehe dazu auch: Die Reichsbürger-Proteste in Darmstadt, 21.04.2024