Reuß, Heinrich XIII. Prinz

Teile des Hofstaates des »Fürstentums« des Heinrich XIII. Prinz Reuß auf einem Reichsbürger-Aufzug am 19. August 2023 in Magdeburg. © dokunetzwerk rhein-main

Heinrich XIII. Prinz Reuß ist ein führender Kopf einer Gruppe von Reichsbürgern und QAnon-AnhängerInnen, die einen Staatsstreich in Deutschland planten. Er wurde im Dezember 2022 in Frankfurt festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess gegen ihn und acht weitere Angeklagte begann am 21. Mai 2024 in Frankfurt. Reuß hat einen Wohnsitz in Bad Lobenstein in Thüringen sowie eine Wohnung und Firmenräume in Frankfurt.

Auf der Technologie- und Wirtschaftskonferenz Worldwebforum im Januar 2019 in Zürich hielt Reuß eine antisemitische Rede, in der er Freimaurern und der Familie Rothschild vorwarf, die Französische Revolution angezettelt und weltweit Kriege finanziert zu haben, um die Monarchien abzuschaffen und ein »Geld- und Verschuldungsgeschäft« zu etablieren. Auch sei Deutschland seit 1945 lediglich eine Verwaltungsstruktur der Alliierten und kein souveräner Staat.

Im Herbst 2020 »proklamierte« er in Bad Lobenstein das »Fürstentum Reuß« als einen Bundesstaat eines angeblich noch bestehenden Deutschen Reiches. Sich selbst erklärte er zum Erbprinzen und Staatsoberhaupt seines »Fürstentums«.

Reuß ist ein Anhänger proprietaristischer Ideologie und betreibt Geschäfte mit Immobilien und Patenten. Ein enger Freund und Geschäftspartner (im Goldankauf) von ihm ist der Frankfurter Markus Krall, der ebenfalls für die Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß aktiv war.

Lebensgefährtin von Reuß ist die in Frankfurt gemeldete russische Staatsbürgerin Vitalia Bondarenko. Sie gehörte ebenfalls zum Kern der Gruppe und ist in Frankfurt angeklagt.