Freiheitsboten

Die Freiheitsboten auf einem Corona-Protest am 27. November 2021 in Frankfurt. © P. E.

Unter dem Label der Freiheitsboten sammel(te)n sich AnhängerInnen des Arztes Bodo Schiffmann, der 2020 eine führende Person der Pandemie-Leugnung in Deutschland war. Nachdem er seine Anstellung als Arzt verlor und Schritte eingeleitet wurden, um ihn seine Approbation zu entziehen, verzog Schiffmann Anfang 2021 nach Tansania. Seine Bedeutung – und die seiner Anhänger*innen – sank in der Folgezeit jedoch nur im geringen Maße. Dass sich Schiffmann unter anderem zum »QAnon«-Verschwörungsmythos bekannte, muss bei der politischen Bewertung seiner Gefolgschaft einbezogen werden.
Bis Ende des Jahres 2021 traten die Freiheitsboten mit eigenen Transparenten und in einheitlichen Shirts auf den Corona-Protesten u.a. in Frankfurt auf und verbreiteten in hoher Auflage Broschüren und Flugblätter. 2022 erlahmten ihre Aktivitäten. Ein im Dezember 2020 gegründeter Verein Freiheitsboten e.V. mit Sitz in Alsfeld (Mittelhessen) war bereits im April 2021 wieder aufgelöst worden. Eine aktive Gruppe der Freiheitsboten existierte noch bis 2022 im Raum Miltenberg, der Telegram-Kanal »Freiheitsboten Miltenberg Info« mobilisiert bis heute zu rechten Veranstaltungen und verbreitet migrationsfeindliche Positionen. 
Das Label Freiheitsboten macht sich auch der ehemalige AfD-Politiker Carsten Härle aus Heusenstamm (bei Offenbach) zu eigen. Er streut über den Telegram-Chat »Freiheitsboten_Heusenstamm« Verschwörungsmythen und extrem rechte Propaganda. Bruno Stenger von Aschaffenburg steht auf (Asa) betreibt einen Telegram-Kanal »Freiheitsboten Aschaffenburg«.