Amann, Jochen

Jochen Amann am 17. Oktober 2020 als Redner auf einem Corona-Protest in Gelnhausen. Quelle: Youtube

Jochen Amann aus Büdingen im Wetteraukreis ist seit dem Jahr 2020 eine treibende Kraft der rechten Verschwörungsszene in der Wetterau und Main-Kinzig-Kreis. Er trat für die Gruppe Allianz pro Grundgesetz auf und ist eine zentrale Person der Freiheitsbewegung Main-Kinzig Wetterau, die massiv rechte Propaganda verbreitet.

Amann war 2021 bei den Kommunalwahlen auf der Liste der AfD ins Büdinger Stadtparlament eingezogen und sitzt dort heute als fraktionsloser Abgeordneter. Er vertritt extrem rechte Positionen. Auf seiner Homepage agitierte er im Sommer 2023 gegen »verbrecherische Gender-Ideologie« und »unkontrollierte Masseneinwanderung«. Er schreibt über angebliche »Planspiele« und »offenkundige Pläne« der EU, die die »Bildung einer zukünftig eurasisch-negroide[n] Rasse in Europa« und die »Zwangsdurchmischung mit fremden Völkern« zum Ziel hätten. Damit bedient er unverhohlen den rassistischen Verschwörungsmythos vom »Großen Austausch«. Des Weiteren wettert er gegen »Sittenverfall«, gegen eine angeblich gleichgeschaltete Presse und in typischer Reichsbürger-Diktion gegen die angeblich fehlende Souveränität Deutschlands. Er schreibt auch für die Klartext-Bürgerzeitung.

Amanns Nähe zu Neonazis wurde u.a. im März 2022 deutlich. In einem Rechtsstreit mit der Stadt Ortenberg (Wetteraukreis) wurde vom Anwalt Peter Richter vertreten, der dem Bundesvorstand der Partei Die Heimat (ehemals NPD) angehört.

Am 24. Februar 2024 führte Jochen Amann, der ein Unternehmen für Gebäudetechnik hat, einen Protestzug in Hanau unter dem Label »Handwerk steht zusammen« an.