5G-Verschwörung

Teilnehmerin am Corona-Protest in Frankfurt am 16. Mai 2020. © P. Jülich

Seit Anfang der Corona-Pandemie sind im Spektrum der rechten Verschwörungsszene im Rhein-Main-Gebiet einige Initiativen aktiv, die sich primär gegen 5G, den Datenübertragungsstandard der fünften Generation, richten.

Die Gruppe Frankfurt 5G-frei (auch: Stopp 5G Frankfurt) organisierte im Frühjahr und Sommer 2020 etliche Corona-Proteste in der Frankfurter City. Aus ihr ging Ende 2020 Widerstand 4.0 hervor. Auch heute noch treten in der Verschwörungsszene im Rhein-Main-Gebiet Anti-5G-Initiativen in Erscheinung, die auf Aufzügen ihr Material verteilen oder Unterschriften für Petitionen sammeln.

Zwar stößt der flächendeckende Ausbau des Mobilfunknetzes für 5G auch in nicht rechten Szenen auf stellenweise berechtigte Kritik, bspw. aufgrund wachsender Möglichkeiten zur Überwachung von Menschen. Kennzeichnend für die Kritik von rechts ist jedoch, dass diese mit anderen einschlägigen Themen wie Bill Gates und angeblicher »Corona-Lüge« verknüpft und in den übergeordneten Verschwörungskomplex der angeblich geplanten »Neuen Weltordnung« einordnet wird.

Besonders im esoterischen Milieu werden dabei die gesundheitlichen Auswirkungen der Funkstrahlen ohne haltbare wissenschaftliche Belege dramatisiert und mit Begriffen wie  »Völkermord« ideologisiert. Andere Verschwörungserzählungen behaupten, das Coronavirus sei erfunden worden, um die angeblich tödlichen Nebenwirkungen der 5G-Strahlung zu vertuschen oder dass in Corona-Impfstoffen Nano-Chips enthalten seien, die über das 5G-Netz aktiviert und Menschen manipulieren würden.