Querfront

Kundgebung der »World Anti Imperialist Plattform« am 14. Oktober 2023 in Frankfurt. In der Bildmitte Bernhard Falk, Bundesschatzmeister der Partei Aufbruch, die sich explizit als »Querfront« versteht. © dokunetzwerk rhein-main

Der Begriff »Querfront« steht, vereinfacht ausgedrückt, für eine Zusammenarbeit von Linken und Rechten. Er hat seinen Ursprung in der Zeit der Weimarer Republik, als nationalistische und sozialistische Kräfte ein Bündnis schmiedeten, um die von ihnen abgelehnte demokratische Regierung zu destabilisieren und abzuschaffen. Der Pakt scheiterte.

Seit Jahren wird der Begriff oft unscharf genutzt, wenn linke und rechte Gruppen gemeinsam auftreten, wenn sie ein gemeinsames Ziel formulieren oder wenn linke und rechte Positionen und Forderungen ineinander verfließen.

In der prorussischen Parteinahme im Krieg gegen die Ukraine wird der Begriff »Querfront« zunehmend ein positiver Bezugspunkt für einzelne linke und rechte Gruppen. Im Februar 2023 plädierte der Linkspartei Politiker Diether Dehm in Interviews mit dem extrem rechten Compact-Magazin und dem Sender AUF1 für eine Querfront. Wolfgang Schürer von den Freidenkern forderte im selben Monat auf einer Kundgebung in Frankfurt ein Bündnis von »ganz Linken« bis »ganz Rechten«.

Die von Rechten geschaffene Partei Aufbruch Frieden-Souveränität-Gerechtigkeit (Partei Aufbruch) bezeichnet sich als »neue Querfront«. Am 14. Oktober 2023 fand an der Frankfurter Hauptwache eine Kundgebung einer »World Anti Imperialist Plattform« (WAP) statt, auf der ausschließlich Flugblätter der Partei Aufbruch verteilt wurden. Die WAP stellt ein Bündnis kommunistischer und »nationalpatriotischer« Gruppen. Die Kundgebung wurde von Bernhard Falk aus Köln angeleitet. Er ist ein bekannter Salafist und Bundesschatzmeister der Partei Aufbruch.

aktualisiert: 20.07.2024