Miltenberg sagt nein

Die Gruppe um den Neonazi Dirk Nahrath (links im Bild) aus dem Miltenberger Raum tritt offen rassistisch in Erscheinung, hier auf einen Aufzug von Rhein-Main-steht-auf am 31. Dezember 2023 in Aschaffenburg. © ASVI

Miltenberg sagt nein ist die führende Struktur der rechten Verschwörungsszene südlich von Aschaffenburg. Die Gruppe entstand Anfang 2023 als Nachfolge der Freiheitsboten Miltenberg und von Miltenberg steht auf, die bis dato das Geschehen in der Region geprägt hatten und noch im Dezember 2021 über 2.000 Personen zu Aufzügen nach Miltenberg mobilisieren konnten.

Eine Besonderheit der Struktur ist, dass sie von dem bekannten Neonazi Dirk Nahrath angeführt wird, der zuvor schon für die Freiheitsboten Miltenberg aktiv war. Nahrath hatte der 1994 verbotenen Wiking-Jugend und deren Nachfolgeorganisation, der 2009 verbotenen Heimattreuen Deutschen Jugend, angehört. Noch 2018 wurde er in eindeutig neonazistischem Zusammenhang festgestellt. Dirk Nahrath und seine Ehepartnerin Ursula Nahrath halten regelmäßig Reden bei Miltenberg sagt nein

Am 5. März 2023 mobilisierte Miltenberg sagt nein zu einem »Protestzug gegen Armut und Krieg« nach Miltenberg. Im Aufruf der Gruppe hieß es: »Am 18. Februar jährt sich die Sportpalastrede, man fragte das Volk: ›Wollt ihr den totalen Krieg?‹ 80 Jahre danach, sagen wir NEIN WIR WOLLEN FRIEDEN«.

Die Gruppe veranstaltet an jedem ersten Sonntag im Monat Aufzüge, an denen in der Regel zwischen 100 und 200 Personen teilnehmen. Beherrschende Themen sind angebliche »Überfremdung« und »illegale Massenmigration« verbunden mit der Forderung »Grenzen dicht und Remigration jetzt!«. Über ihren Telegramkanal verbreitet sie Werbung für Veranstaltungen der AfD und unterlegt ihre Videos mit Reden von Alice Weidel.