Die Zeitung Demokratischer Widerstand (DW) erscheint seit April 2020 wöchentlich, sie nennt sich »Nr. 1 der Corona-Aufklärung weltweit« und »auflagenstärkste Wochenzeitung der Republik«. Die gedruckte Auflage pro Ausgabe dürfte im hohen fünfstelligen Bereich liegen. In der Szene gilt das Medium aufgrund seiner reißerischen Aufmachung als »Bildzeitung der Widerständler«. In etlichen Orten des Rhein-Main-Gebiets finden regelmäßig Verteilaktionen statt, bei denen die Zeitschrift an Autoscheibenwischern oder in Briefkästen gesteckt wird.
DW bietet der Corona-Leugnung und -Verharmlosung breiten Raum. Viele relevante Personen der rechten VerschwörungsszeneAls rechte Verschwörungsszene, rechte Verschwörungsbewegung oder rechtes Verschwörungsmilieu bezeichnen wir das Spektrum der Personen, die eine Verschwörungsmentalität und eine geteilte Identität als »Freiheitsbewegung« und »Wahrheitsbewegung« verbindet. Die Angehörigen der Szene organisieren sich in analogen und virtuellen Gruppen und Plattformen und verfügen über ein eigenes Netzwerk »alternativer Medien«. Mit den Corona-Protesten Anfang 2020 bildete sich eine Bewegung heraus, die sich beständig… veröffentlichen darin. Nach Abflauen des Themas Corona übernahm DW die verschwörungsideologischenVerschwörungserzählungen haben häufig ein ideologisches Korsett. Dadurch erheben sie den Anspruch auf absolute Wahrheit und lassen keinen Widerspruch oder Dissens zu. Es wird sich ausschliesslich auf Aussagen und Dokumente bezogen, die den eigenen Glauben stützen. Diese werden als vermeintliche Belege dargestellt. Gegenläufige Fakten und Meinungen werden hingegen ignoriert, umgedeutet oder als Lügen und Manipulationen verunglimpft. Geschehnisse werden dabei so interpretiert,… und rechten Erzählungen zum Krieg gegen die UkraineDie Positionierung der rechten Verschwörungsszene bezüglich des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist in der Tendenz pro russisch. Dabei reichen die Meinungsbilder von »Heraushalten aus dem Konflikt« bis zur offensiven Verteidigung russischer Politik. In Reden und Schriften der Szene werden oft nationalistische Positionen eingenommen. Diese gestehen manchmal ein, dass der russische Angriffskrieg völkerrechtswidrig ist. Sie argumentieren weiter, dass dies »nicht…, zur Inflation und zur Energiekrise.
Zentrale Person von DW ist der Berliner Anselm Lenz, der aus der linken Kunst-Szene kommt und keine Berührungsängste zu extrem Rechten hat. So zählt zu den regelmäßigen Autoren von DW der Österreicher Martin Semlitsch (Pseudonym: Martin Lichtmesz), der der neofaschistischen Identitären Bewegung nahe steht. Auch trat Lenz in der jüngeren Vergangenheit, teils zusammen mit Semlitsch, auf Veranstaltungen des extrem rechten Instituts für Staatspolitik (IfS) auf.
Personen aus dem Rhein-Main-Gebiet, die bei DW mitarbeiten, sind u.a. Thomas BertholdAls ehemaliger Eintracht-Frankfurt-Fußballprofi und Mitglied des Weltmeisterteams von 1990 ist der Frankfurter Thomas Berthold eine prominente Person der rechten Verschwörungsszene. Er ist ein Zugpferd der Querdenken-Organisation und »Sportchef« der Zeitschrift Demokratischer Widerstand (DW). Er sprach wiederholt auf Corona-Protesten und dient rechten Medien als Gesprächspartner. Seine Ehepartnerin, die Schauspielerin Britta Berthold, trat ebenfalls im Rahmen von Querdenken-Veranstaltungen auf. Thomas Berthold benennt…, der wöchentlich eine Sport-Kolumne verfasst, sowie Björn GschwendtnerBjörn Gschwendtner aus Frankfurt ist Grafiker, Webdesigner, Karikaturist und Multiaktivist der rechten Verschwörungsszene. Er gibt an, 2014 zur Bewegung der Montagsmahnwachen gestoßen und dort Anhänger von Ken Jebsenund Daniele Ganser geworden zu sein. Als Layouter und Webdesigner hat er laut eigener Aussage im Oktober 2021 in der Szene »überall seine Finger drin«. Er layoutete zeitweise die Zeitschrift Demokratischer Widerstand und…, der 2021 angab, für die Zeitung vertretungsweise das Layout zu erstellen.