Anastasia


Anastasia ist ein rechtes esoterisches Siedlungskonzept. Die Idee basiert auf den Romanen des russischen Schriftstellers Wladimir Megre, in dessen Mittelpunkt die fiktive Figur Anastasia steht. Megre verbindet ein Leben »im Einklang mit der Natur« mit völkischer, antisemitischer und rassistischer Ideologie. So wird Demokratie als »gefährlichste Illusion der Menschenmassen“ dargestellt. Mit der Anastasia-Idee ist das Erziehungsmodell »Schetinin-Schule« verbunden. Die Siedlungsgemeinschaften sind oft sektenhaft aufgebaut.

Im Frühjahr 2021 initiierten Personen aus dem Kreis der Partei DieBasis aus dem Rhein-Main-Gebiet einen Gesprächskreis über eine gemeinsame Zukunft in »Familienlandsitzen« nach der Idee von Anastasia. Tina Maria Endlich aus Heidenrod (Rheingau-Taunus-Kreis), die den Esoterik-Versand Endlich-Verzaubert betrieb, setzte Ende 2021 mit ihrem Partner Clemens Endlich ein Anastasia-Projekt um. In Nentershausen (Nordhessen) kauften sie ein Anwesen zur Gründung einer Anastasia-Gemeinschaft und verzogen dorthin. Das Geld für den Kauf, knapp 100.000 Euro, hatten sie von UnterstützerInnen binnen weniger Monate als Schenkungen erhalten. AnhängerInnen von Anastasia finden sich bspw. auch im Kreis von ElternStehenAuf.

Seit Ende 2022 fanden im Rhein-Main-Gebiet mehrere Treffen und Seminare von Anastasia-Anhänger*innen statt, so in Eppstein im Taunus und in Hösbach (bei Aschaffenburg). Als Teilnehmende wurden u.a. Personen festgestellt, die zuvor in Corona-Protesten und im Reichsbürger-Spektrum aufgefallen waren.