
Der Begriff »Querfront« steht, vereinfacht ausgedrückt, für eine Zusammenarbeit von Linken und Rechten. Er hat seinen Ursprung in der Zeit der Weimarer Republik, als nationalistische und sozialistische Kräfte ein Bündnis schmiedeten, um die von ihnen abgelehnte demokratische Regierung zu destabilisieren und abzuschaffen. Der Pakt scheiterte.
Seit Jahren wird der Begriff oft unscharf genutzt, wenn linke und rechte Gruppen gemeinsam auftreten, wenn sie ein gemeinsames Ziel formulieren oder wenn linke und rechte Positionen und Forderungen ineinander verfließen.
In der prorussischen Parteinahme im Krieg gegen die UkraineDie Positionierung der rechten Verschwörungsszene bezüglich des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist in der Tendenz pro russisch. Dabei reichen die Meinungsbilder von »Heraushalten aus dem Konflikt« bis zur offensiven Verteidigung russischer Politik. In Reden und Schriften der Szene werden oft nationalistische Positionen eingenommen. Diese gestehen manchmal ein, dass der russische Angriffskrieg völkerrechtswidrig ist. Sie argumentieren weiter, dass dies »nicht… Weiterlesen wird der Begriff »Querfront« zunehmend ein positiver Bezugspunkt für einzelne linke und rechte Gruppen. Wolfgang SchürerDer ehemalige Geschichtslehrer Wolfgang Schürer ist Vorsitzender der Freidenker in Offenbach. Er tritt offen für ein »Querfront«-Bündnis von Linken mit extrem Rechten ein. Schürer sprach vor allem in der Anfangszeit der Pandemie als Vertreter der Freidenker auf Corona-Protesten. In langatmigen Reden sprang er in wirrer Folge durch verschiedene Themen und referiert nicht nachvollziehbare Zahlenreihen, mit denen er die vermeintliche Harmlosigkeit… Weiterlesen von den FreidenkernDie Freidenker entstanden aus einer linken Geschichte heraus und bilden seit Jahren eine Schnittstelle von linken und rechten Positionen und Strukturen. Sie polarisieren bei jedem sich bietenden Thema aggressiv gegen das Feindbild USA-NATO und verteidigen selbst das syrische Assad-Regime gegen westliche »imperialistische Aggressoren«. Die Freidenker sind fest in die Friedensbewegung integriert. Politische Partner, mit denen sie in der Region gemeinsame… Weiterlesen forderte im Februar 2023 auf einer Kundgebung in Frankfurt ein Bündnis von »ganz Linken« bis »ganz Rechten«. Im Februar 2025 plädierte der ehemalige Linkspartei-Politiker Diether DehmDer ehemalige Linkspartei-Bundestagsabgeordnete Dr. Diether Dehm ist Protagonist einer politischen Querfront und trat in den vergangenen Jahren mehrfach für die rechte Verschwörungsszene auf. Im Bundestagswahlkampf 2025 warb er für das Bündnis Sahra Wagenknecht und forderte die Zusammenarbeit mit den »Aufrichtigen in der AfD«, womit er die Putin-freundllichen Kräfte in der AfD meint. Die Linkspartei verließ er 2024. Ab 2014 trat… Weiterlesen für eine Zusammenarbeit von Linken und den Putin-freundlichen Kräften in der AfDDie AfD ist ein Sprachrohr der rechten Verschwörungsszene, die Inhalte und Forderungen gleichen sich oft frappierend. Vielen Verschwörungsgläubigen gilt die AfD als einzig wählbare Partei. PolitikerInnen der AfD im Rhein-Main-Gebiet verbreiten offensiv rechte Verschwörungsmythen, z. B. Andreas Lichert aus Bad Nauheim, Ramona Storm aus Aschaffenburg oder Frank Grobe aus Eltville. Als RednerInnen auf den Aufzügen der Szene treten in der… Weiterlesen.
Die von Rechten geschaffene Partei Aufbruch Frieden-Souveränität-Gerechtigkeit (Partei Aufbruch) bezeichnet sich als »neue Querfront«. Am 14. Oktober 2023 fand an der Frankfurter Hauptwache eine Kundgebung einer »World Anti Imperialist Plattform« (WAP) statt, auf der ausschließlich Flugblätter der Partei Aufbruch verteilt wurden. Die WAP stellt ein Bündnis kommunistischer und »nationalpatriotischer« Gruppen. Die Kundgebung wurde von Bernhard Falk aus Köln geleitet. Falk ist ein bekannter Salafist und stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei Aufbruch.
aktualisiert: 06.02.2025