Demokratischer Widerstand (DW)

Links: Teilnehmerin eines Aufzugs von Querdenken615 am 3. September 2022 in Darmstadt. Rechts: Teilnehmer einer Demonstration der Friedensbewegung am 29. März 2025 in Wiesbaden. © protest.foto südhessen, Rhein-Main Rechtsaußen

Die Zeitung Demokratischer Widerstand (DW) erscheint seit April 2020 wöchentlich, sie nennt sich »Nr. 1 der Corona-Aufklärung weltweit« und »auflagenstärkste Wochenzeitung der Republik«. Die gedruckte Auflage pro Ausgabe dürfte im hohen fünfstelligen Bereich liegen. In der Szene gilt das Blatt aufgrund seiner reißerischen Aufmachung als »Bildzeitung der Widerständler«. In etlichen Orten des Rhein-Main-Gebiets finden regelmäßig Verteilaktionen statt, bei denen die Zeitschrift an Autoscheibenwischern oder in Briefkästen gesteckt wird. 

DW radikalisierte sich in den vergangenen Jahren beständig nach rechts und öffnete sich AutorInnen der extremen Rechten, w.z.B. Martin Semlitsch (Pseudonym: Martin Lichtmesz), der der Identitären Bewegung nahe steht. Nach Abflauen des Themas Corona übernahm das Blatt verschwörungsideologische, rechte Erzählungen bspw. zum Krieg gegen die Ukraine und zur Energiekrise. Auch bezieht DW deutlich Position für die AfD und bejubelte im Februar 2025 die Ernennung des Impffeindes Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister der USA.

Zentrale Person von DW ist der Berliner Anselm Lenz, der aus der linken Kunst-Szene kommt und keine Berührungsängste zu extrem Rechten hat. Er trat in der Vergangenheit auf Veranstaltungen des extrem rechten Instituts für Staatspolitik (IfS) auf und nahm an extrem rechten Aufzügen teil.

Personen aus dem Rhein-Main-Gebiet, die bei DW mitarbeiten, sind u.a. Thomas Berthold, der wöchentlich eine Sport-Kolumne verfasst, sowie Björn Gschwendtner, der 2021 angab, für die Zeitung vertretungsweise das Layout zu erstellen.

aktualisiert 09.04.2025