
Die Zeitung Demokratischer Widerstand (DW) erscheint seit April 2020 wöchentlich, sie nennt sich »Nr. 1 der Corona-Aufklärung weltweit« und »auflagenstärkste Wochenzeitung der Republik«. Die gedruckte Auflage pro Ausgabe dürfte im hohen fünfstelligen Bereich liegen. In der Szene gilt das Blatt aufgrund seiner reißerischen Aufmachung als »Bildzeitung der Widerständler«. In etlichen Orten des Rhein-Main-Gebiets finden regelmäßig Verteilaktionen statt, bei denen die Zeitschrift an Autoscheibenwischern oder in Briefkästen gesteckt wird.
DW radikalisierte sich in den vergangenen Jahren beständig nach rechts und öffnete sich AutorInnen der extremen Rechten, w.z.B. Martin Semlitsch (Pseudonym: Martin Lichtmesz), der der Identitären Bewegung nahe steht. Nach Abflauen des Themas Corona übernahm das Blatt verschwörungsideologischeVerschwörungserzählungen haben häufig ein ideologisches Korsett. Dadurch erheben sie den Anspruch auf absolute Wahrheit und lassen keinen Widerspruch oder Dissens zu. Es wird sich ausschliesslich auf Aussagen und Dokumente bezogen, die den eigenen Glauben stützen. Diese werden als vermeintliche Belege dargestellt. Gegenläufige Fakten und Meinungen werden hingegen ignoriert, umgedeutet oder als Lügen und Manipulationen verunglimpft. Geschehnisse werden dabei so interpretiert,… Weiterlesen, rechte Erzählungen bspw. zum Krieg gegen die UkraineDie Positionierung der rechten Verschwörungsszene bezüglich des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist in der Tendenz pro russisch. Dabei reichen die Meinungsbilder von »Heraushalten aus dem Konflikt« bis zur offensiven Verteidigung russischer Politik. In Reden und Schriften der Szene werden oft nationalistische Positionen eingenommen. Diese gestehen manchmal ein, dass der russische Angriffskrieg völkerrechtswidrig ist. Sie argumentieren weiter, dass dies »nicht… Weiterlesen und zur Energiekrise. Auch bezieht DW deutlich Position für die AfDDie AfD ist ein Sprachrohr der rechten Verschwörungsszene, die Inhalte und Forderungen gleichen sich oft frappierend. Vielen Verschwörungsgläubigen gilt die AfD als einzig wählbare Partei. PolitikerInnen der AfD im Rhein-Main-Gebiet verbreiten offensiv rechte Verschwörungsmythen, z. B. Andreas Lichert aus Bad Nauheim, Ramona Storm aus Aschaffenburg oder Frank Grobe aus Eltville. Als RednerInnen auf den Aufzügen der Szene treten in der… Weiterlesen und bejubelte im Februar 2025 die Ernennung des Impffeindes Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister der USA.
Zentrale Person von DW ist der Berliner Anselm Lenz, der aus der linken Kunst-Szene kommt und keine Berührungsängste zu extrem Rechten hat. Er trat in der Vergangenheit auf Veranstaltungen des extrem rechten Instituts für Staatspolitik (IfS) auf und nahm an extrem rechten Aufzügen teil.
Personen aus dem Rhein-Main-Gebiet, die bei DW mitarbeiten, sind u.a. Thomas BertholdAls ehemaliger Eintracht-Frankfurt-Fußballprofi und Mitglied des Weltmeisterteams von 1990 ist der Frankfurter Thomas Berthold eine prominente Person der rechten Verschwörungsszene. Er ist ein Zugpferd der Querdenken-Organisation und »Sportchef« der Zeitschrift Demokratischer Widerstand (DW). Er sprach wiederholt auf Corona-Protesten und dient rechten Medien als Gesprächspartner. Seine Ehepartnerin, die Schauspielerin Britta Berthold, trat ebenfalls im Rahmen von Querdenken-Veranstaltungen auf. Thomas Berthold benennt… Weiterlesen, der wöchentlich eine Sport-Kolumne verfasst, sowie Björn GschwendtnerBjörn Gschwendtner aus Frankfurt ist Grafiker, Webdesigner, Karikaturist und Multiaktivist der rechten Verschwörungsszene. Er gibt an, 2014 zur Bewegung der Montagsmahnwachen gestoßen und dort Anhänger von Ken Jebsenund Daniele Ganser geworden zu sein. Als Layouter und Webdesigner hat er laut eigener Aussage im Oktober 2021 in der Szene »überall seine Finger drin«. Er layoutete zeitweise die Zeitschrift Demokratischer Widerstand und… Weiterlesen, der 2021 angab, für die Zeitung vertretungsweise das Layout zu erstellen.
aktualisiert 09.04.2025