Transatlantifa

Instagram-Post der Klartext-Bürgerzeitung. Der Hintergrund: Nachdem am 22. Januar 2025 in Aschaffenburg zwei Menschen durch einen psychisch kranken Geflüchteten getötet wurden, versuchten Rechte das Gedenken an die Toten zu funktionalisieren. Dagegen wehrten sich viele Menschen. Unter anderen wurden am Gedenkort Kränze rechter Gruppen entfernt.

»Transatlantifa« ist eine Wortschöpfung aus »Transatlantismus« und »Antifa«. Sie dient der rechten Szene als ein politischer Kampfbegriff, der darauf zielt, Engagement gegen rechts zu diffamieren. Dabei werden antifaschistische Zusammenhänge als »die Antifa« pauschalisiert und als Erfüllungsgehilfinnen einer Politik dargestellt, die letztlich von den USA gelenkt werde. Damit einher geht die Aufwertung der eigenen Szene zu einer Opposition, die einem Komplott mächtiger Feinde ausgesetzt sei.

»Transatlantismus« bzw. »Atlantismus« beschreibt wertneutral die Idee der politischen wie kulturellen Bindung von Deutschlands und Teilen Europas »über den Atlantik hinweg« an die USA. Darin sehen nicht nur Rechte eine Bevormundung Deutschlands durch die USA, bzw. eine Unterwerfung von Deutschland und Europa unter US-amerikanische Interessen. Dies verbindet sich oft mit Antiamerikanismus und der Ansicht, dass Deutschland kein souveräner Staat sei (Souveränismus).

Der Begriff »Transatlantifa« ist stets in Verschwörungsmythen eingebettet bzw. ist bereits eine Verschwörungsbehauptung an sich. Vor allem Christoph Barth von der Klartext-Bürgerzeitung nutzt ihn häufig. Als beispielsweise Antifaschist*innen am 25. Mai 2024 in Frankfurt einen Aufzug von Deutschland steht auf – Neustart Demokratie blockierten und die Polizei dies zuließ, ersponn sich Barth in mehreren Reden eine Verschwörung von Stadtverwaltung, Polizeiführung, Hessischem Rundfunk »und dem Transatlantifa-Lager«, die gemeinsam »gegen den Widerstand« vorgehen müssten, weil dieser so bedeutend und gefährlich sei.

10.11.2025