Proprietarismus, rechter Libertarismus

Aktivisten von Liberty Rising bei einem Informationsstand am 18. November 2023 in der Frankfurter City. Quelle: Facebook

Rechter Libertarismus und Proprietarismus bezeichnet ein Spektrum und ein Ideologiegebäude, das antiegalitär und in vielerlei Hinsicht antidemokratisch ist. Es ist in der rechten Verschwörungsszene weit verbreitet. Proprietarismus meint die Fixierung auf Eigentumsrechte und die Ablehnung aller staatlichen Eingriffe in diese.

Die dort vertretene »freiheitliche« Idee ist rein egoistisch. Sie basiert auf Marktradikalismus und darauf, dass sich Besitzende und Reiche sozialen Verpflichtungen ganz oder weitestgehend entziehen und andere Menschen ohne Regulierung und demokratische Kontrolle beherrschen können. Alles was das freie Unternehmertum auch nur partiell einschränkt wird als sozialistisch diffamiert und bekämpft: Corona-Maßnahmen, Klimaschutzbestimmungen, alle Ansätze von Sozialstaat und Verteilungsgerechtigkeit. Rechte »Libertäre« verfolgen das Konzept außerstaatliche »Privatstädte« zu schaffen, in denen sich eine über Besitz verfügende, herrschende Elite eigene Gesetze gibt.

Als proprietaristische und sozialstaatsfeindliche Organisationen treten in der Region u.a. auf: Die Atlas-Initiative, der Hayek-Club Frankfurt am Main, die Students for Liberty sowie die 2021 gegründete Gruppe Liberty Rising, die u.a. Informationsstände auf dem Uni-Campus und in der Frankfurter Innenstadt durchführt.

Exponierte Personen des Spektrums im Rhein-Main-Gebiet sind Markus Krall und Thorsten Polleit, bis Sommer 2023 Chefökonom der Degussa Sonne/Mond Goldhandel GmbH. Auch die Initiative Deutschland steht auf – Neustart Demokratie vertritt deutlich proprietaristische Positionen.

aktualisiert 30.10.2025

siehe auch Artikelserie »Vorwärts in die Sklaverei, Proprietarismus im Aufwind«: Fanatisch für freie Märkte, 28.07.25; Die Erben Hayeks, 20.08.2025; Jung.Liberal.Egoistisch, 30.10.2025