Corona-Initiative Deutscher Mittelstand (CIDM)

Video von 2021. Der Versicherungsmakler Moritz Graf Brühl (links) und der Informatiker Wolfgang Romberg erklären sich gegenseitig zu Experten für die Corona-Pandemie. Quelle: Youtube

Die 2020 gründete Corona-Initiative Deutscher Mittelstand (CIDM) wird von Friedrichsdorfer Unternehmer Wolfgang Romberg und vom Versicherungsmakler Moritz Graf Brühl (eigentlich: Mauritius Graf von Brühl) aus Dreieich repräsentiert. Romberg ist Bundesvorsitzender der Partei WIR2020. Graf Brühl war noch 2022 Beisitzer im Frankfurter CDU-Stadtbezirksverband Westend, ist jedoch auf der Homepage der CDU Westend 2023 nicht mehr aufgeführt. Auch ist Brühl Regionalleiter des Malteser Hilfsdienstes.

Dezember 2021 und Januar 2022 führte die bis dato weitgehend unbekannte Initiative eine »Deutschland-Umfrage« durch, an der sich nach CIDM-Angaben über 50.000 Personen beteiligten. Diese brachte als Ergebnis, dass selbst eine Mehrzahl der Geimpften mit der staatlichen Corona-Politik »sehr unzufrieden« sei und die Maßnahmen zur Einschränkung des Virus als »sehr unverhältnismäßig« empfände. Diese Ergebnisse werden seitdem im und vom verschwörungsideologischen Spektrum weit verbreitet.

Die Umfrage weist jedoch grobe methodische Fehler auf wie beispielsweise geschlossene Fragestellungen und suggestive Antwortmöglichkeiten. Auch war die Auswahl der Befragten nicht repräsentativ, denn offensichtlich hatten größtenteils Kritiker*innen von Corona-Maßnahmen und Impfungen daran teilgenommen.

Darüberhinaus wurde der CIDM weitere unseriöse Arbeit nachgewiesen. Sie hatte versucht zu belegen, dass infolge der Corona-Maßnahmen die Suizid-Zahlen dramatisch gestiegen seien und dazu Daten genutzt, die zu diesem Zeitpunkt bereits widerlegt waren.