Frankenbach, Tim

Tim Frankenbach aus Glashütten-Schloßborn. Quelle: Soziale Netzwerke

Der ehemalige Bundeswehrsoldat Tim Maurice Frankenbach aus Glashütten-Schloßborn (Hochtaunuskreis) plante rechte Anschläge, schrieb dazu Manifeste und hortete Waffen und Sprengstoff. Gemeinsam mit seinem Vater Bernd Günther Frankenbach und dem jüngeren Bruder Robin Nico Frankenbach war er deshalb zwischen Sommer 2022 und Herbst 2023 vor dem Frankfurter Landgericht angeklagt. Alle drei wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Die Familie Frankenbach war in Schloßborn bestens in das Dorfleben integriert. Sie gehörten der Szene der Sondengänger an, die mittels Metalldetektoren nach interessanten Funden sucht. Im Falle der Frankenbachs zählten dazu Waffen und Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg, aus denen teilweise der Sprengstoff herausgelöst und aufbewahrt wurde.

In seinen Manifesten schrieb Tim Frankenbach, er wolle sich gegen eine angebliche Corona-Diktatur zur Wehr setzen. Seine ehemalige Freundin berichtete, am Tisch der Familie seien Umsturzpläne ebenso erörtet worden wie der Verschwörungsmythos, der NS-Staat habe Ufos gebaut. 

Tim Frankenbach verfügte über zahlreiche Kontakte in die neonazistische Szene. Er pflegte täglichen Austausch mit neonazistischen Soldaten, die er von seinem Bundeswehrdienst in Pfullendorf (Baden-Württemberg) her kannte. Über seinen Freund Kevin Thomanek, einen Neonazi aus Hanau, war er in Kreise der NPD und eine Chatgruppe mit dem Namen »Bund der Nationalisten« eingebunden. Diese Netzwerke waren nur in geringem Umfang Teil der gerichtlichen Aufklärung, da sich die Ermittlungen früh auf die Familie Frankenbach fokussierten.

siehe auch: Haftstrafen für Familie Frankenbach, 23.10.2023

08.09.2024