Mund, Heidemarie

Heidemarie Mund und Hajo Köhn auf dem Corona-Protest in Frankfurt am 16. Mai 2020 im Gespräch mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Turgut Yüksel. © P. E.

Heidemarie Mund, die sich »die deutsche Heidi« nennt, ist eine bekannte extreme Rechte aus (ehemals) Frankfurt. Sie war 2015 die treibende Kraft und das Gesicht des wenig erfolgreichen Versuchs, in Frankfurt einen Ableger der PEGIDA-Bewegung zu etablieren. In der Folge trat sie bundesweit auf rechten bis neonazistischen Veranstaltungen auf. Dabei verbreitete sie massiv migrationsfeindliche und antiislamische Positionen. Sie ist eine christliche Fundamentalistin, schuf 2006 die radikale evangelikale Gruppe Himmel über Frankfurt und war Hauptorganisatorin von »Jesus-Märschen«, die bis 2014 in Frankfurt stattfanden. Bis Februar war 2023 war sie Vorsitzende des in Offenbach eingetragenen Verein HIS Network, der ihr bis dahin auch als Kontaktanschrift diente.

Zu Anfang der Pandemie 2020 reklamierte sie die Wortführerschaft der Frankfurter Corona-Proteste für sich, doch mobilisierte sie nur wenige Leute und der Versuch blieb erfolglos. Stattdessen war ihre Bekanntheit als extreme Rechte ein Imageproblem für die Szene und sie wurde isoliert. Später trennte sie sich vom ihrem langjährigen Ehepartner Mathias Mund, der 2023 unter dem Namen Mathias Pfeiffer für die rechten Bürger für Frankfurt (BFF) als Kandidat zur Wahl des Frankfurter Oberbürgermeisters antrat.

Heidemarie Mund gibt mittlerweile eine Adresse in Mecklenburg-Vorpommern an und tritt vor allem in diesem Bundesland als evangelikale Erweckungspredigerin auf. Über Social Media und Telegram-Kanäle streut sie Verschwörungsmythen und Fake News u.a. zu Corona und Impfungen.