Stenger, Bruno

Bruno Stenger (im Vordergrund) gerät zunehmend ins Abseits, hier auf der Familien-Schutz-Demo am 12. November 2023 in Aschaffenburg. © ASVI

Bruno Stenger ist Führungsperson von Aschaffenburg Steht Auf (ASA) und verwaltet deren Telegramkanal. Seit 2021 meldet er verschwörungsideologische Versammlungen an. 2023 mobilisierte er gegen Veranstaltungen von Klimaaktivist*innen, der Partei die Linke und den Grünen und er ruft zu Protesten gegen die angebliche Frühsexualisierung von Kindern auf. Als Redner auf seinen Versammlungen hetzt er gegen ukrainische Geflüchtete und verbreitet pro-russische Propaganda.

Die vermeintliche Ausgrenzung von Ungeimpften setzt er mit der ersten Stufe der Judenverfolgung gleich. Auf Facebook schreibt er von einem »Bevölkerungsaustausch« in Deutschland und meint damit den Verschwörungsmythos vom »Großen Austausch«. Stenger ist ein Reichsbürger, er hat laut der Staatsanwaltschaft beispielsweise seinen Reisepass der Behörde zurückgegeben. Im April 2022 hatte er sich zu einer Veranstaltung der neofaschistischen Reichsbürgergruppe Arminius Erben angemeldet. Im November 2023 wurde er zu einer siebenmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt, weil er die Verbreitung eines Videos einer Shoahleugnerin in einem seiner Telegramkanäle nicht unterbunden hatte.

Im Oktober 2023 trennte sich Stenger mit seinem Label ASA von der Bürgerinitiative Franken, der er »eine spätpubertäre Verehrung von Alice Weidel« vorwirft. Er selbst nahm am 18. Januar 2023 an einem AfD-Stammtisch in Aschaffenburg teil. Er ist in der rechten Verschwörungsszene mittlerweile recht isoliert, zu einer Demonstration am Rosenmontag 2024 in Aschaffenburg konnte er lediglich 18 Personen mobilisieren.