Bürgerinitiative Franken (BiF)

Mit den Neonazis der Partei Die Heimat (ehemals NPD) voran gegen Grüne und »Lügenpresse«. Aufzug der Bürgerinitiative Franken am 23. Mai 2023. © Bewegungsmelder

Die Bürgerinitiative Franken (BiF) entstand im April 2023 als Ausgründung von Rhein-Main-steht-auf (RMSA) und Aschaffenburg Steht Auf (ASA). Bruno Stenger erklärte in einer Rede auf einer BiF-Demonstration am 25. Juni 2023, man habe den neuen Namen erdacht, weil man sich nicht mehr von der Presse als rechte Gruppe »framen« lasse wolle.

Die BiF entwickelte eine eigene Dynamik. Sie wollte nicht mehr als Teil der Querdenken-Bewegung wahrgenommen werden und erklärte das Label »Querdenken« auf ihren Aufzügen für nicht erwünscht. Damit ging die Entwicklung zu einer konsistent rechten Gruppe einher. Ihre Politik richtete sich in aggressiver Weise gegen die »Klimawandellüge«, »Genderirrsinn« und eine angeblich »geplante, unkontrollierte Masseneinwanderung«. In einer Facebookgruppe der BiF wurden Daten über Antifaschist*innen gesammelt und Identifizierte in sozialen Medien bedroht.

Zwischen Mai und August 2023 führte die BiF in Aschaffenburg drei Demonstrationen durch, an denen bis zu 2.000 Personen teilnahmen. Reden hielten u.a. Dirk Nahrath, Ralph Bühler und Katrin Burger.

Die BiF bemühte sich um Zusammenarbeit mit Protestbewegungen in der Landwirtschaft und von Windkraftgegner*innen. Ein Aktivist regionaler Bauern-Proteste und Mitorganisator der BiF-Demonstration am 20. August 2023 erklärte später, dass sich die Landwirte nach diesem Aufzug nicht mehr von »Randgruppen« wie BiF, RMSA und ASA vor den »Karren spannen« lassen wollen würden. Das Konzept der BiF, eine breite Bewegung aufzustellen, war somit gescheitert, woraufhin die BiF ihre Aktivitäten einstellte.