Familien-Schutz-Demo

Das Format »Familien-Schutz-Demo« entstand 2023 in der rechten Verschwörungsszene. Unter dem Label fanden am 17. September und 12. November 2023 zwei Aufzüge in Aschaffenburg mit jeweils knapp 100 Teilnehmenden statt. Die »Familien-Schutz-Demo« propagiert eine rechte Familien- und Anti-Genderpolitik. Dazu wird behauptet, dass es einen Plan der Eliten gäbe, die »traditionelle Familie« zu zerstören.

Die zentrale Forderung »Keine Diskriminierung der traditionellen Familie!“ verdeutlicht den chauvinistischen Reflex, dass jeder Ansatz von Gleichberechtigung »anderer« Lebensentwürfe umgehend als Benachteiligung des eigenen empfunden wird. Die Forderung »Unsere Kinder, Familien und Rentner zuerst! Wir sind nicht das Sozialamt der Welt« schlägt den Bogen zu migrationsfeindlichem Rassismus.

Redner auf den Aufzügen waren u.a. Katrin Burger, Marco Scholz (Bayernpartei) und Christian Steidl (WerteUnion, ElternStehenAuf). Steidl erklärte am 12. November 2023 den angeblichen Zusammenhang von Familienschutz und Klimapolitik: Da zum Schutz des Klimas die Weltbevölkerung reduziert werden müsse, müsse folglich die traditionelle, auf Fortpflanzung ausgerichtete, Familie zerstört werden.

Organisatorin der Familien-Schutz-Demos ist das »Team Einfach Normal«. Namentlich stehen dafür Rainer Krauß aus Klingenberg (Landkreis Miltenberg) und Christian Marx aus Hanau. Beide sind bereits in der rechten Verschwörungsszene in Erscheinung getreten. Marx betreibt seit 2021 einen Youtube-Kanal, der überwiegend Interviews mit Corona-Leugner*innen verbreitet.

siehe auch: Marsch für das Patriarchat, 25.09.2023