Umgedrehte Deutschlandfahne, Gold-Rot-Schwarz

Deutschlandfahnen auf dem Dach, die umgedrehte Deutschlandfahne als Aufkleber am Heck: der PKW von Marika Hartmann aus Hösbach auf der Demonstration »Handwerk steht zusammen« am 24. Februar 2024 in Hanau. Hartmann ist AfD-Anhängerin, Reichsbürgerin und bei Rhein-Main-steht-auf aktiv. © ASVI

Immer wieder werden auf Aufzügen rechter Szenen die umgedrehten Deutschlandfarben Gold-Rot-Schwarz gezeigt. Die Farbgebung findet sich auf Plakaten, Aufklebern, Aufnähern, mitgeführten Fahnen und in Gruppensymbolen.

Gold-Rot-Schwarz wird vor allem in der Szene der Reichsbürger genutzt und verfügt über zwei Bedeutungsebenen. Zum einen dient eine umgedrehte Nationalfahne als internationales Zeichen, um auf eine Notsituation aufmerksam zu machen, so zum Beispiel in der Seefahrt. Reichsbürger behaupten zudem, dass die Kombination Gold-Rot-Schwarz die echte, wahre Nationalfahne darstellen würde. So sei sie angeblich 1832 auf dem Hambacher Schloss gezeigt worden, als 30.000 Menschen für ein geeintes Deutschland demonstrierten. Diese Ansicht ist falsch.

Das Organisationskennzeichen der Gruppe Königreich Deutschland ist eine Krone in den Farben Gold-Rot-Schwarz. Auch werden diese Farben vom bekannten Reichsbürger Wolfgang Burkard gezeigt.

Am 27. Januar 2019 wehte die Deutschlandfahne kopfüber am Mast vor dem Polizeirevier in Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis). Polizisten hatten den Auftrag gehabt, die Fahne anlässlich des Holocaust-Gedenktages auf Halbmast zu setzen. Sie nahmen sie jedoch ab und hängten sie verkehrt herum wieder auf. Die Angabe der Polizei, dies sei ein Versehen gewesen, war genauso unglaubwürdig wie die nachgeschobene Begründung, die Beamten hätten auf eine Notsituation aufmerksam machen wollen, da es in der Vergangenheit zu Beschädigungen an ihrem Revier gekommen sei. Gegen die beteiligten Beamten wurden angeblich Disziplinarmaßnahmen verhängt.

aktualisiert 27.12.2024