Leuchtturm ARD

Teilnehmer einer verschwörungsideologischen Demonstration am 9. Juli 2022 in Frankfurt. © Protest.foto Südhessen

Die Kampagne Leuchtturm ARD wurde vom bayerischen Filmemacher Jimmy C. Gerum ins Leben gerufen. Gerum ist Mitglied der Partei DieBasis, vertritt Verschwörungsmythen zu 9/11 und lehnt Corona-Schutzmaßnahmen ab. Mit der Kampagne Leuchtturm ARD konzentriert er seine Aktivitäten auf das Bashing der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, die er als »Hort der Desinformation« bezeichnet. Die Kampagne verbindet die Erzählung über gleichgeschaltete Medien mit dem in rechten Kreisen verfänglichen Aufruf zum Gebührenboykott. Die Kampagne fand ihre Erweiterung als Leuchtturm ARD – ORF – SRG.

Bis in den Herbst 2022 wurde auf dem samstäglichen Corona-Protest in Frankfurt ein großes Transparent von Leuchtturm ARD mitgeführt. Eine Protagonistin der Kampagne ist Ingrid Reich aus Neu-Anspach. Unter ihrer Führung und unter dem Label der Kampagne finden seit Sommer 2022 wöchentliche Versammlungen der Szene auf der Bertramswiese vor dem Hessischen Rundfunk (HR) statt. Mehrfach versuchte Reich, auf das Gelände des HR zu gelangen und ein Gespräch mit den Verantwortlichen des HR zu erzwingen, was ihr nicht gelang. Nachdem anfangs bis zu 50 Personen zu den Treffen auf der Bertramswiese kamen, ließ das Interesse nach. Im Jahr 2023 waren es in der Regel zwischen 10 und 20 Personen, die wöchentlich vor dem HR »Mahnwachen« veranstalten. Hin und wieder treten bekannte Personen der Szene dort auf.

Eine wöchentliche Versammlung der Kampagne vor den Gebäuden des Südwestrundfunk (SWR) und des ZDF in Mainz mobilisiert kaum mehr als fünf Personen.